Die zunehmende Kooperation zwischen Russland und Afrika umfasst viele Bereiche von der Terrorbekämpfung bis hin zur Lebensmittelsicherheit. Eine große Rolle spielt dabei die Zusammenarbeit in der Medienlandschaft. Diese Annäherung zwischen Russland und seinen Partnern in Afrika hat RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan thematisiert. Bei einer Veranstaltung des Partnerschaftsforums Russland – Afrika, das am Samstag in der Nähe von Sotschi gestartet war, nannte Simonjan die russischen Auslandssender RT und Sputnik die vielleicht letzten Massenmedien, die Partnerschaft statt Zerstörung förderten.
Angesichts der vom Westen verhängten Sanktionen gab die Journalistin zu, dass RT eine grundsätzliche Änderung in Bezug auf sein Zielpublikum vorgenommen hatte. Sie verwies darauf, dass der Sender nach der Sperre seines Programms in den USA, in Großbritannien und in der EU die für die dortigen Büros reservierten Gelder für den Ausbau seines Programms in Afrika mobilisiert hatte. Als Beispiel führte sie die französischsprachige Redaktion an. Gleich nach der Schließung des RT-Büros in Paris habe der Sender begonnen, von Moskau aus auf Sendung zu gehen. Das Zielauditorium sei nun das frankofone Afrika. RT sende auf dem Kontinent in drei Sprachen: Englisch, Französisch und Arabisch. Simonjan kündigte auch Sendungen in lokalen Sprachen an:
"Wir werden diesen Bereich unbedingt entwickeln. Jetzt haben wir allein vier Büros, die auf Englisch senden. Wir haben ein großes Netzwerk von Korrespondenten geschaffen."
Ferner teilte Simonjan Statistiken mit und zeigte sich stolz auf die Einschaltquoten in Afrika. Allein auf Französisch habe der Sender im vergangenen Jahr ungefähr 215 Millionen Zuschauer für sich gewonnen. Die Journalistin hob hervor, dass RT mit örtlichen Sendern zusammenarbeite, die seine Inhalte weiterverbreiteten.
In diesem Zusammenhang erwähnte die RT-Chefredakteurin auch die sogenannten Partisanenprojekte, das heißt jene Projekte, die kein RT-Logo aufweisen. Simonjan zufolge hätten allein die englischsprachigen Partisaneninhalte im vergangenen Jahr in Afrika mehr als eine Milliarde Views gesammelt. Simonjan freute sich außerdem über den Erfolg eines Bildungsprojekts ihres Senders:
"Wir haben in Afrika eine RT-Akademie ins Leben gerufen und somit eine unglaubliche Empörung in der westlichen Presse und in der westlichen Politik ausgelöst. Sie rufen jetzt die armen Menschen, die in unsere Akademie gehen, an und versuchen, sie davon abzubringen."
Inzwischen habe die RT-Akademie mehr als 1.000 Journalisten aus 35 Ländern aufgenommen, sagte Simonjan. Die meisten von ihnen seien aus Nigeria, Tansania, Kongo und Kamerun. Im März 2024 sei RT als erster russischer Sender Mitglied der Afrikanischen Rundfunkunion AUB geworden.
Mehr zum Thema - Südafrika: Ukrainische Diplomaten geraten wegen RT-Mikrofon in Panik