Unterstützung des Terrorismus hat zum Scheitern der Ukraine in Westafrika geführt

Der ukrainische Wunsch, Russland in Westafrika zu bekämpfen, hat sich zu einem großen Skandal entwickelt. Nach Mali hat auch Niger die diplomatischen Beziehungen zu Kiew abgebrochen. Kiews Versuche, den Skandal beizulegen und Behauptungen über die Unterstützung von Terroristen in Afrika zu entkräften, bleiben erfolglos.

Von Andrei Restschikow

Die nigrischen Behörden haben den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Ukraine angekündigt. Amadou Abdramane, der offizielle Sprecher des Nationalen Rates für den Schutz des Vaterlandes (Niger), erklärte, die Entscheidung sei aufgrund des "Ernstes der Lage" und der "anerkannten und mutmaßlichen Beteiligung der Ukraine an der Aggression" in Mali getroffen worden, das bereits den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Ukraine angekündigt hatte.

Abdramane forderte "die internationale Gemeinschaft auf, sich mit der Entscheidung der Ukraine auseinanderzusetzen, den Terrorismus in einem globalen Kontext zu verteidigen, welcher die Notwendigkeit der Bekämpfung dieser Plage ignoriert". Er sagte auch, dass Niger auf eine Entscheidung des UN-Sicherheitsrates "bezüglich der ukrainischen Aggression und ihrer Sponsoren" zähle. Zudem appellierten Mali und Niger an den UN-Sicherheitsrat, Kiews Unterstützung für afrikanische Militante zu untersuchen.

Es sei daran erinnert, dass die Beteiligung Kiews an der Operation der Tuareg und Islamisten eine scharfe Reaktion der afrikanischen Länder hervorrief. Ende Juli wurde berichtet, dass ein Konvoi von Kämpfern der privaten Militärfirma Wagner und Regierungstruppen in der Nähe der malischen Grenzstadt Tinzaouatène in einen Hinterhalt von Rebellen geriet und mehrere Personen gefangen genommen wurden.

Nach Bekanntwerden der Informationen über den Angriff zitierten die ukrainischen Medien einen Vertreter des Nachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Andrei Jussow, mit der Aussage, die Agentur sei an der Operation beteiligt gewesen. Jussow behauptete, die malischen Rebellen hätten die "notwendigen" Informationen erhalten, um den Angriff auszuführen. Nach Angaben von Le Monde sollen ukrainische Ausbilder außerdem afrikanische Rebellen beim Bedienen von Drohnen geschult haben.

Die Erklärungen der Ukraine haben mehrere westafrikanische Länder verärgert, darunter Burkina Faso, Senegal, Guinea, Guinea-Bissau, die Elfenbeinküste und Liberia. Der ukrainische Botschafter in Dakar, Juri Piwowarow, wurde ins senegalesische Außenministerium einbestellt, weil auf dem Account der Botschaft ein Propagandavideo über die Unterstützung von Terroristen veröffentlicht worden war.

Nach Angaben der britischen Financial Times nahm Jussow seine Stellungnahme später zurück. Darüber hinaus erklärte das ukrainische Außenministerium, dass Kiew nicht mit den Dschihadisten zusammengearbeitet habe, obwohl die Ukraine zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Propagandakampagne gestartet hatte, um die Lorbeeren für den "Sieg über die Russen" in Afrika zu ernten.

Nach Ansicht von Experten könnte die Entscheidung des Beauftragten des ukrainischen Verteidigungsministeriums, seine Äußerungen zurückzunehmen, auf den Druck des Westens zurückzuführen sein. Die NATO-Länder versuchen seit langem, ein "positives" Bild von der Ukraine zu zeichnen, unabhängig davon, was im Lande selbst geschieht. Doch als die Verbindung der Ukraine mit Terroristen und Dschihadisten in Afrika bekannt wurde, hat dies den Verbündeten Kiews großen Schaden zugefügt.

Darüber hinaus bestätigte der Skandal um den Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums den Mangel an strategischer Kultur unter den Beamten in Kiew. Am deutlichsten wird dies in Situationen, in denen das ukrainische Präsidialamt versucht, in den "Arenen" des Globalen Südens mitzuspielen, was sich aber letztlich als Verstoß gegen die Traditionen der östlichen Diplomatie, banale Unhöflichkeit und Beleidigung ganzer Nationen herausstellt.

Im Falle der Sahelzone in Afrika geht es insbesondere um die Unterstützung des Terrorismus, der ein Problem für die Staaten der Region darstellt. "Das zeigt sich in Mali, Niger, Tschad und anderen Ländern. Dies wird von den afrikanischen Staats- und Regierungschefs selbst erkannt, die um Hilfe bitten", sagt Nikolai Schtscherbakow, ein führender Forscher am Institut für asiatische und afrikanische Länder an der Staatlichen Lomonossow-Universität und Professor an der Higher School of Economics in Moskau.

Dem Experten zufolge wollen die militärischen Entscheidungsträger Malis und Nigers ihr Prestige im Land und auf der internationalen Bühne steigern. Daher sei es durchaus möglich, dass sich andere Länder in der Region der Kampagne zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Ukraine anschließen werden. Gleichzeitig gebe es keine wirklichen Beweise dafür, dass der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums in Wirklichkeit an dem Angriff beteiligt war. Schtscherbakow erklärt:

"Wenn sich ukrainische Diplomaten auf verschiedenen Ebenen einig sind, dass der Angriff gerechtfertigt war, handelt es sich um Erklärungen. Die Zahl der Organisationen, die sich beeilt haben, ihre Beteiligung an der Angelegenheit zu erklären, weist auf den medialen Charakter der Kampagne hin. Von einer umfassenden Intervention kann aber noch nicht die Rede sein."

Der Donezker Politologe Wladimir Kornilow betont in Bezug auf die Angelegenheit:

"Im Allgemeinen wollte sich die Ukraine zunächst lautstark damit brüsten, dass sie die russischen Kräfte besiegt hat, aber als Kiew die diplomatischen Konsequenzen sah, begann es sofort, seine Erklärungen zurückzunehmen. Im Prinzip hat die Ukraine immer so gehandelt: Erst rief sie 'Wir waren es!' und dann, als sie die Konsequenzen ihres Handelns erkannte, deklarierte sie sofort ihre Nichtbeteiligung.

Die ukrainischen Beamten sprechen zuerst und denken später."

Aus Sicht des Experten ist jede Gelegenheit für Werbezwecke für die ukrainischen Behörden wichtig, sie seien es gewohnt, "aus dem Nähkästchen zu plaudern", weshalb Kiew nach den Erklärungen nicht an mögliche negative Folgen gedacht habe. Er erinnert:

"Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums versucht immer, als Erster zu erklären, dass er an diesem oder jenem Ereignis beteiligt ist. Gott bewahre, dass einer der anderen ukrainischen Spezialdienste ihm zuvorkommt. Der Leiter des Nachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Budanow, hat sich auf diese Weise mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht."

Doch je mehr Länder die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine abbrechen, desto einfacher wird es für Russland, Informationen über das Wesen der Kiewer Behörden zu vermitteln, meint Kornilow:

"Jetzt wird es uns leichter fallen, zu beweisen, warum die ukrainischen Behörden eine terroristische Vereinigung sind und ihresgleichen in verschiedenen Teilen der Welt unterstützen."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 8. August 2024 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen.

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