Der ukrainische Militär-Geheimdienst GUR behauptet, er habe die aufständischen Tuareg mit nachrichtendienstlichen Informationen versorgt und sie noch anderweitig in der Planung des Anschlags auf die Wagner-Truppen in Mali unterstützt. Das berichtet die britische Zeitung Times.
Die Tuareg hatten gemeinsam mit einem dschihadistischen Terrornetzwerk einen Konvoi bestehend aus Wagner-Söldnern und Regierungstruppen angegriffen. Dabei wurden mehrere Dutzend Söldner wie auch Soldaten der malischen Armee getötet.
"Die Rebellen erhielten von uns nachrichtendienstliche Informationen, aber nicht nur", sagte Andrei Jusow, ein Sprecher des ukrainischen Nachrichtendienstes GUR. Weitere Informationen stellte Jusow nicht zur Verfügung.
Ein von der ukrainischen Zeitung Kiew-Post veröffentlichtes Foto zeigt einige Aufständische der Tuareg mit einer ukrainischen Flagge. Das Foto sei nach dem Anschlag auf den Konvoi entstanden. Von den Aufständischen gab es bisher keine Bestätigung der Behauptung des GUR.
Allerdings geht aus geleakten US-Dokumenten hervor, dass der GUR bereits zuvor in Anschlagsplanungen auf russische Söldner involviert war, schreibt der außenpolitische Blog German-Foreign-Policy. Der Blog berichtet zudem, dass auch im Sudan ukrainische Spezialeinheiten im Einsatz seien, um russische Söldner zu attackieren. Ziel der Maßnahmen ist demnach, den Ruf Russlands zu untergraben und die Regierungen des afrikanischen Kontinents von einer Kooperation mit Russland im Sicherheitsbereich abzuschrecken.
Wagner ist seit geraumer Zeit in Mali aktiv und unterstützt die reguläre Armee im Kampf gegen Islamisten. Mali wird seit Jahren von Terroranschlägen dschihadistischer Milizen erschüttert. Eine UN-Mission unter Beteiligung der Bundeswehr musste erfolglos abgebrochen werden. Der Einsatz der Bundeswehr in Mali gilt wie der Einsatz in Afghanistan als fundamental gescheitert. Die EU, allen voran Frankreich und Deutschland, hat im Sahel massiv an Einfluss eingebüßt. Die Bundeswehr wurde in Mali, aber auch in Niger faktisch aus dem Land gedrängt.
Mehr zum Thema – Wie und warum es zum Wagner-Debakel in Mali kam