Die Militärregierung in Burkina Faso erklärte am Mittwoch, am Vortag einen Putschversuch verhindert zu haben. "Ein nachgewiesener Putschversuch wurde am 26. September 2023 von den Geheim- und Sicherheitsdiensten Burkina Fasos vereitelt", hieß es in einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung. Offiziere sowie weitere mutmaßliche Akteure des "Destabilisierungsversuchs" seien festgenommen worden und es werde "aktiv" nach weiteren Teilnehmern gefahndet.
Die Putschisten hätten die "düstere Absicht" gehabt, "die Institutionen der Republik anzugreifen und das Land ins Chaos zu stürzen", hieß es in der Erklärung weiter.
Die Junta hatte am Montag das französische Nachrichtenmagazin "Jeune Afrique" eingestellt, da es ihrer Einschätzung nach unwahre Artikel veröffentlicht haben soll, die über Spannungen und Unzufriedenheit innerhalb der Streitkräfte berichteten.
Am Dienstagabend kursierten in Onlinediensten Gerüchte über einen Putschversuch. Der – selbst im vergangenen Jahr durch einen Militärputsch an die Macht gelangte – Übergangspräsident Ibrahim Traoré hatte deswegen dazu aufgerufen, ihn angesichts eines Putschversuchs zu unterstützen.
Die westafrikanischen Staaten Mali, Burkina Faso und Niger unterzeichneten kürzlich einen Verteidigungspakt. Die drei Sahelländer wollen sich gegenseitig gegen mögliche Bedrohungen durch bewaffnete Rebellionen oder Angriffe von außen unterstützen. Die prowestliche Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS hat in letzter Zeit mehrfach mit einer Invasion in Niger gedroht.
Alle drei Staaten waren zusammen mit Tschad und Mauretanien Mitglieder der von Frankreich unterstützten G5-Sahel-Allianz, welche im Jahre 2017 ins Leben gerufen wurde, um unter dem Vorwand des Kampfes gegen bewaffnete Gruppen wie den IS eine militärische Präsenz Frankreichs in diesen Ländern Afrikas zu legitimieren. In allen drei Ländern hat sich seit 2020 das Militär an die Macht geputscht, zuletzt in Niger, wo Soldaten im Juli den Präsidenten Mohamed Bazoum stürzten, der eng mit dem Westen kooperiert hatte.
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