Hunderte Tote – Schweres Erdbeben in Marokko

Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Schäden sind dabei außerhalb der Städte entstanden. Die Menschen flüchteten aus ihren Häusern. Es wird von über 800 Toten berichtet.

Nach vorläufigen Informationen der Nachrichtenagenturen führte ein starkes Erdbeben im Südwesten Marokkos laut Angaben des Innenministeriums aktuell zu 1.037 Toten und 1.204 Verletzten. Das Epizentrum des Bebens mit einer ermittelten Stärke von 6,8 lag etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge in einer Tiefe von 18,5 Kilometern. Die Menschen flüchteten in einer ersten Panikreaktion auf die Straßen und Plätze, um dort auch zu übernachten.

Laut Augenzeugenberichten gab es neben den Erschütterungen in Marrakesch auch spür- und sichtbare Ereignisse in Agadir, Rabat und Casablanca. In den sozialen Medien wurden Videos gepostet, die einen ersten Eindruck der Auswirkungen des Erdbebens vermitteln:

Nach ersten Angaben von örtlichen Beamten seien vor allem in der schwer zugänglichen Bergregion die meisten Opfer in den Dörfern zu beklagen. In den Großstädten, wie in Marrakesch, berichten Einwohner von eingestürzten Gebäuden in der historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, bestätigte, dass die Nachbeben weniger stark seien. Das Beben sei in einem Umkreis von 400 Kilometern zu spüren gewesen, sagte er der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP.

Es sei das erste Mal seit einem Jahrhundert, dass ein derart starkes Erdbeben in Marokko registriert worden sei. Die Europäische Union hat Marokko unmittelbar nach dem verheerenden Erdbeben Hilfe angeboten.

Zuletzt war im Jahr 1960 laut dem Sender Al Arabiya in der Nähe von Agadir ein Beben dieser Größenordnung registriert worden. Bei einer Stärke von 5,8 kamen damals Tausende Menschen ums Leben.

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