Moskau hat die Anschuldigungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zurückgewiesen, Russland sei eine destabilisierende Kraft in Afrika. "Russland entwickelt freundschaftliche und konstruktive Beziehungen, die auf gegenseitigem Respekt und der Sorge um die Probleme des anderen beruhen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. "Unsere Beziehungen zu allen afrikanischen Ländern sind nicht gegen Drittländer gerichtet – und können es auch nicht sein", sagte er vor Reportern.
Macron hatte bereits am Freitag auf dem "Gipfel für einen neuen globalen Finanzpakt" in Paris die russischen Einsätze in Afrika kritisiert. Viele afrikanische Staats- und Regierungschefs – darunter aus dem Tschad, Gabun, Nigeria und Südafrika – nehmen an dem Gipfel teil, bei dem es um die Überarbeitung des internationalen Finanzsystems geht. Der französische Staatschef behauptete, Moskaus Einfluss in der Region sei für die internationale Gemeinschaft nicht von Vorteil.
Moskau hat in den letzten Jahren in Gebieten an Einfluss gewonnen, in denen Paris jahrhundertelang das Sagen hatte, darunter Burkina Faso, die Zentralafrikanische Republik und Mali. Frankreichs Einfluss in Afrika schwindet derzeit. Der Abzug französischer Truppen aus Mali nach der Demütigung und den Misserfolgen im vergangenen Sommer war vor allem ein Weckruf für westliche Spitzenpolitiker. Die Bundesregierung hat vor Kurzem beschlossen, auch die Bundeswehr bis zum nächsten Frühjahr aus Mali abzuziehen.
Macron versucht seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs, einen Balanceakt zwischen den USA und dem "Globalen Süden" zu vollführen. Als ehemalige Kolonialmacht haben westliche Staaten weniger Chancen, als vertraulicher Partner im sogenannten "Globalen Süden" wahrgenommen zu werden.
Ein neuer Russland-Afrika-Gipfel soll Ende Juli in Sankt Petersburg stattfinden. Die afrikanischen Länder sind von der durch den Ukraine-Konflikt ausgelösten Inflation stark betroffen, insbesondere bei Getreide, von dessen Import sie abhängig sind.
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