In Angola haben am Mittwoch um 7 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ) die Wahllokale geöffnet. Rund 14,4 Millionen stimmberechtigte Bürger des südwestafrikanischen Landes mit rund 33 Millionen Einwohnern sind aufgerufen, ein neues Parlament und damit auch ihren Präsidenten zu wählen. Im Rennen sind insgesamt sieben Parteien und eine Koalition. Unter den Präsidentschaftskandidaten befindet sich mit Bela Malaquias zum ersten Mal seit dem Jahr 1992 eine weibliche Bewerberin. Die Wahllokale schließen um 16 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) - die Ergebnisse werden jedoch erst einige Tage nach dem Urnengang erwartet.
Laut Medienberichten haben sich in den frühen Morgenstunden in den Wahllokalen Schlangen gebildet. Gestimmt wird unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen: Für die Zeit des Urnengangs bleiben die Staatsgrenzen geschlossen. Landesweit sorgen mehr als 80.000 Sicherheitskräfte für die Ordnung. Es gibt auch rund 2.000 Beobachter, darunter einige aus dem Ausland.
Der Hauptfavorit ist die Regierungspartei MPLA, angeführt vom derzeitigen Präsidenten João Lourenço. Der wichtigste Rivale ist die größte Oppositionspartei UNITA um Adalberto Costa Júnior. Der 68-jährige Lourenço und seine MPLA versprechen ein Ende der Korruption, Wirtschaftsreformen und Investitionen in den öffentlichen Gesundheitssektor. Die UNITA will die auf Erdöl fokussierte Wirtschaft diversifizieren und bessere Einkommensmöglichkeiten für eine breite Schicht der Gesellschaft schaffen. Damit haben die Oppositionspartei und ihr 60-jähriger Vorsitzender Júnior besonders in Städten und unter jungen Wählern Zuwachs verzeichnet.
In dem erdölreichen Land bestimmt die Partei, die eine einfache Mehrheit der 220 Sitze erlangt, das Staatsoberhaupt. Die MPLA ist seit der Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 an der Macht. Seit der Einführung des jetzigen Wahlsystems im Jahr 1992 hat die Partei stets alle Parlamentswahlen gewonnen.
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(dpa / rt)