Nach einer Sitzung der zwischenstaatlichen Kommission von Russland und Simbabwe in Harare hat Alexander Koslow, Russlands Minister für Ökologie und Naturressourcen, der Nachrichtenagentur Interfax mitgeteilt, dass das afrikanische Land an Lieferungen von Lebensmitteln und Erdöl aus Russland interessiert sei.
"Simbabwes Regierung hat uns vorgeschlagen, unsere Lieferungen von Weizen und Sonnenblumenöl aufzustocken sowie die Lieferungen von Erdölprodukten aufzunehmen, die es zuvor nicht gegeben hat."
Dem Minister zufolge habe die russische Seite das Landwirtschaftsministerium und das Energieministerium des afrikanischen Landes aufgefordert, ein konkretes Angebot mit Kaufmengen und Logistikketten zu erstellen. Dabei betonte Koslow, dass der Anteil der Landwirtschaftserzeugnisse am Gesamtvolumen der russischen Exporte nach Simbabwe in den letzten Jahren zugenommen habe. Allem voran seien die Lieferungen von Weizen und Düngern gestiegen.
Nach Angaben des russischen Verbandes der Getreideexporteure hatte Russland im Jahr 2021 rund 11.900 Tonnen Getreide geliefert. Im Jahr 2019 waren es noch 810 Tonnen Getreide gewesen.
Russland gibt dem Westen die Verantwortung für die Lebensmittelkrise. Weil russische Frachtschiffe mit Sanktionen belegt sind, könnten diese kein Getreide exportieren. Russland gehört wie die Ukraine zu den großen Weizenexporteuren und spielt eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit in der Welt. Der Westen wirft Russland dagegen vor, die Häfen im Asowschen sowie im Schwarzen Meer und somit die ukrainischen Getreideexporte zu blockieren. Russland entgegnete darauf, dass die Ukraine ihre mit Seeminen versehenen Küstenbereiche säubern muss, damit die Seefahrt gesichert sei. Russlands Außenminister Sergei Lawrow wird am 8. Juni zu Gesprächen in der Türkei erwartet. Dabei soll es unter anderem um die Errichtung eines sicheren Exportweges für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine gehen.
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