Libyens Premier bestreitet Urheberschaft an einem Londoner Times-Artikel zur Verurteilung Russlands

"The Times" in London veröffentlichte einen Artikel unter dem Namen des libyschen Premierministers. Einen Tag später dementiert Baschagha, den Beitrag geschrieben zu haben.

Fathi Baschagha, einer von zwei rivalisierenden libyschen Premierministern, hat bestritten, einen Artikel geschrieben zu haben, der am Dienstag unter seinem Namen von der Zeitung The Times in London veröffentlicht wurde.

In dem Artikel, der angeblich von dem libyschen Politiker Baschagha geschrieben sein soll, erklärt der Autor, er möchte, dass sein Land "an der Seite Großbritanniens gegen die russische Aggression" stehe.

"Heute steht mein Land vor einem der bisher härtesten Gefechte; Während ukrainische Truppen Russland mit britischen Raketen bekämpfen, führen wir in Libyen den gleichen Kampf", heißt es in dem Artikel. Der Autor erinnert in dem Artikel Großbritannien daran, dass auch Libyen "eine Frontlinie" in diesem Kampf gegen Russland sei.

Baschagha, der sich selbst als Interimspremierminister Libyens bezeichnet, hat nun dementiert, dass er der Autor des Artikels ist, und twittert dazu auf Arabisch: "Ich war überrascht von einem Artikel, der mir in der englischen Zeitung The Times zugeschrieben wird. Ich hoffe, dass diese großartige und angesehene Zeitung die Genauigkeit überprüft, um zu vermeiden, an der Veröffentlichung falscher Artikel beteiligt zu sein."

Libyens Parlament hatte vor Kurzem einer neuen Regierung unter Führung des ehemaligen Innenministers Fathi Baschagha mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen. Baschagha war zuvor in einem umstrittenen Schritt bereits vom Parlament in der östlichen Stadt Tobruk zum Regierungschef gewählt worden, obwohl Übergangsregierungschef Abdel Hamid Dbeiba in Tripolis dieses Amt weiterhin innehat. Während Libyen faktisch ein Land mit zwei Premierministern ist, hat sich die politische Führung bislang ambivalent zum Ukraine-Krieg positioniert. Russland war die erste Großmacht, die Baschagha und sein neues Kabinett als Regierung begrüßt hatte.

Mehr zum Thema - Wie positioniert sich das gespaltene Libyen zum Ukraine-Krieg?