Der tropische Wirbelsturm "Batsirai" hat auf der Insel Madagaskar vor der ostafrikanischen Küste mindestens zehn Menschen das Leben gekostet und schwere Schäden angerichtet. Wie die Behörden am Abend mitteilten, hatte "Batsirai" in der Nacht zum Sonntag vor allem den Osten und Süden der Insel heimgesucht. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, Strommasten und Bäume knickten um. Befürchtet werden zudem heftige Überschwemmungen.
Rund 40.000 Inselbewohner hatten in der betroffenen Region die Nacht in Notunterkünften verbracht. Hilfsorganisationen befürchten nachhaltige Schäden, da die Menschen dort noch immer unter den verheerenden Zerstörungen eines vorangegangenen Wirbelsturms leiden.
Das Technische Hilfswerk (THW) reagierte nach eigenen Angaben auf ein internationales Beistandsersuchen aus Madagaskar und entsandte erste Hilfskräfte. Das Bundesinnenministerium habe auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes dem THW den Einsatzauftrag zur Entsendung eines fünfköpfigen Vorausteams erteilt, hieß es am Abend in einer Erklärung der Organisation. "Unser Team hilft, konkrete Bedarfe zu ermitteln und die Abläufe zu strukturieren", sagte THW-Präsident Gerd Friedsam.
"Batsirai" hatte laut Wetterdienst am späten Samstagabend die Insel im Norden der Mananjary-Region mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 165 Kilometern pro Stunde erreicht und sich dann bis zum Sonntagmorgen auf etwa die Hälfte abgeschwächt. Der Tropensturm kam von der Insel Mauritius, wo nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) mindestens ein Mensch ums Leben kam.
Der Süden von Afrika befindet sich derzeit in der sommerlichen Zyklon-Saison, die bis März oder April schwere Stürme und Niederschläge mit sich bringen kann. Erst vor gut einer Woche hatte der Tropensturm "Ana" neben Madagaskar die Länder Mosambik, Malawi, Simbabwe und Sambia verwüstet. Viele Gebäude – darunter auch Schulen – und Felder wurden zerstört, zahlreiche Menschen sind seither obdachlos.
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(rt/dpa)