Burkina Fasos Präsident Roch Marc Kaboré soll von meuternden Soldaten festgesetzt worden sein. Der Staatschef des westafrikanischen Landes sei in ein Militärcamp in der Hauptstadt Ouagadougou gefahren worden. Die meuternden Soldaten würden in wenigen Stunden eine Erklärung abgeben. Das Gebäude des nationalen Fernsehsenders in der Hauptstadt wurde am Montagmorgen bereits von ihnen umstellt.
Am 23. Januar war es in mehreren Kasernen des Landes zu schweren Schusswechseln gekommen. Die Regierung hatte zunächst einen Putschversuch geleugnet und erklärt, die Situation sei unter Kontrolle. Allerdings war eine landesweite Ausgangssperre zwischen 20:00 Uhr und 5:30 Uhr verhängt worden.
Westafrikas wirtschaftliche Staatengemeinschaft ECOWAS ließ verlauten, sie unterstützte die Regierung. Sie rief die meuternden Soldaten zum Dialog auf. Die US-Botschaft in Ouagadougou blieb "aufgrund der anhaltenden Sicherheitsbedenken" geschlossen.
Erst Mitte Januar hatte die Armee mehrere Soldaten eines Putschversuches beschuldigt und festgenommen. Am Samstag forderten dann hunderte Demonstranten in der Hauptstadt Kaborés Rücktritt.
Burkina Faso mit seinen 21 Millionen Einwohnern befindet sich wegen des zunehmenden islamistischen Terrors in der Sahelzone derzeit in einer schweren Krise. Viele Milizen, die zum Teil dem Islamischen Staat (IS) oder der Terrororganisation Al-Qaida die Treue geschworen haben, agieren über die Grenzen zu Mali und Niger hinweg. Mehr als eine Million Einwohner gelten als Binnenvertriebene. Der Unmut innerhalb der Bevölkerung, die Kaboré und seiner Regierung Handlungsunfähigkeit vorwirft, hatte in den vergangenen Monaten stark zugenommen.
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(rt de/dpa)