Am Samstag haben das Gesundheitsministerium von Côte d'Ivoire und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den ersten Fall der lebensgefährlichen Ebola-Krankheit seit mehr als einem Vierteljahrhundert bekannt gegeben. Nach Angaben der Behörden sei der Patient sei aus dem Nachbarland Guinea auf dem Landweg eingereist und am 12. August in der Ivorer Wirtschaftsmetropole Abidjan eingetroffen. Die betroffene Person sei mit Fieber in ein Krankenhaus gebracht worden und werde dort behandelt. Dies sei der erste Ebola-Fall im westafrikanischen Staat seit dem Jahr 1994.
Die WHO twitterte weiter, es gebe keinen Hinweis darauf, dass dieser Fall mit einem früheren Ausbruch im benachbarten Guinea in Verbindung stehe. Erst am 19. Juni hatte Guinea mitgeteilt, Ebola-frei zu sein. Insgesamt waren hier der WHO zufolge seit dem 14. Februar nachweislich zwölf Menschen am Ebola-Virus gestorben. Erschwert wurde die Eindämmung des Ausbruchs durch den gleichzeitigen Kampf gegen das Coronavirus.
Die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, teilte auf Twitter mit, die Regierung von Côte d'Ivoire werde unterstützt. In Kürze werde ein Team von WHO-Experten eintreffen, um bei der Kontaktverfolgung und Behandlung zu helfen.
Bei einem bislang größten Ausbruch in Westafrika hatten sich zwischen 2014 und 2016 in Guinea, Liberia und Sierra Leone 28.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 11.000 starben. Im Osten Kongos wurde ein Ausbruch mit etwa 2.300 Toten im Juni 2020 nach fast zwei Jahren für beendet erklärt.
Eine Ebola-Infektion führt meist zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und inneren Blutungen. Die Übertragung erfolgt durch einen ungeschützten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Je nach Virusart verläuft das Ebolafieber in etwa 25 bis 90 Prozent aller Fälle tödlich. Inzwischen gibt es mehrere Impfstoffe gegen den Erreger, der unter anderem von Flughunden und Fledermäusen übertragen wird.
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(dpa/rt)