Die Gesundheitsbehörden des westafrikanischen Staates Guinea haben am Montag den ersten Fall des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bestätigt. Der Erreger wurde in der südlichen Präfektur Guéckedou bei einem mittlerweile verstorbenen Patienten entdeckt. Die Proben wurden in zwei Labors untersucht und zusätzlich ins Institut Pasteur in Senegals Hauptstadt Dakar geschickt, das den ursprünglichen Verdacht bestätigte.
Nachdem der erkrankte Patient kurz vor seinem Tod eine örtliche Klinik aufgesucht hatte, leiteten die guineischen Behörden die Suche nach Kontaktpersonen ein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schickte zehn Experten in das westafrikanische Land, die den örtlichen Behörden bei der Verfolgung der Infektionskette helfen und mögliche Risiken einschätzen sollten. Darüber hinaus informierte die WHO Guineas Nachbarstaaten über den Ausbruch des hämorrhagischen Fiebers und gab eine Warnung aus. Das Eindämmen des Ausbruchs könnte sich durch den gleichzeitigen Kampf gegen das Coronavirus erschweren. Erst vor weniger als zwei Monaten hatten die guineischen Behörden einen Ebola-Ausbruch im Staat für beendet erklärt.
Der Erreger der lebensgefährlichen Krankheit stammt aus derselben Virenfamilie wie das Ebolavirus und wird durch Fledermäuse übertragen. Andere Menschen stecken sich durch einen unmittelbaren Kontakt mit Körperflüssigkeiten der infizierten Personen damit an. Die Symptome der hochansteckenden Krankheit ähneln jenen des Ebolafiebers: Die Infizierten klagen über sehr hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Binnen einiger Tage kommen noch innere Blutungen hinzu. Die Sterberate unter den Infizierten liegt je nach Stamm zwischen 24 und 88 Prozent. Bislang gibt es weder einen Impfstoff noch Medikamente gegen die Krankheit. Die Therapie ist symptomatisch. Seit dem Jahr 1967 hat es zwölf größere Ausbrüche des Marburg-Fiebers gegeben, die meisten davon im Süden und im Osten Afrikas, darunter in Angola, Kenia, Südafrika, Uganda und in der Demokratischen Republik Kongo.
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