Zum tödlichen Gedränge war es am 21. März in einem Stadion der Stadt Daressalam gekommen, wo Magufulis Leiche vor seiner Beerdigung aufgebahrt worden war, berichtete die Zeitung The East African. Dort versammelten sich Hunderte von Trauernden, um dem verschiedenen Staatschef die letzte Ehre zu erweisen. Die Menschenmenge geriet jedoch außer Kontrolle, als manche Menschen ungeduldig versuchten, durch gesperrte Eingänge ins Stadion einzudringen. Dies löste eine Massenpanik aus, bei der mehrere Menschen zu Tode getrampelt wurden. Die Polizei zählte insgesamt 45 Todesopfer und 37 Verletzte infolge des Vorfalls.
Magufuli war am 17. März im Alter von 61 Jahren gestorben. Als offizielle Todesursache wurde Herzversagen genannt. Vor seinem Tod hatte Magufuli aber mit seiner längeren Abwesenheit in der Öffentlichkeit für Spekulationen über eine mögliche COVID-19-Erkrankung gesorgt. Der Staatschef hatte die Existenz des Coronavirus in Tansania lange abgestritten und mit provokanten sowie zweifelhaften Aussagen über die Pandemie für Aufsehen gesorgt.
Der Tod des seit dem Jahr 2015 regierenden Magufuli sorgte bei seinen Befürwortern für tiefe Trauer. Sie unterstützten den Staatschef, der wegen seines kompromisslosen Führungsstils auch "Bulldozer" genannt wurde – vor allem wegen seines Auftretens, seiner Infrastrukturprojekte und Versprechen der Korruptionsbekämpfung. Kritiker und Menschenrechtler aber verurteilten seine zunehmenden Beschränkungen von Presse- und Meinungsfreiheit sowie seinen Umgang mit der Pandemie.
Am Freitag war Magufuli in seiner Heimat Chato im Nordwesten des Landes begraben worden. Als Nachfolgerin wurde inzwischen seine Vize Samia Suluhu Hassan vereidigt.
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