Laut dem japanischen Betreiber des Massengutfrachters, der vor der Küste von Mauritius auf ein Korallenriff auflief und einen riesigen Ölteppich verursachte, habe sich der Unfall ereignet, nachdem das Schiff seinen Kurs näher als geplant an die Küste verlegt hatte, damit seine Besatzungsmitglieder Handysignale empfangen konnten.
Das Schiff der japanischen Nagashiki Shipping war am 25. Juli auf einem Korallenriff auf Grund gelaufen. Unmengen an Öl und Diesel flossen in unberührte Gewässer, zerstörten Mangrovenwälder töteten unzählige Tiere und gefährdeten bedrohte Arten. Menschen und Natur der Trauminsel Mauritius im Indischen Ozean kämpfen auch Monate nach der Ölkatastrophe, bei dem der Frachter MV Wakashio mehr als 1.000 Tonnen Öl verlor, mit den Folgen.
Das Desaster war laut der Regierung in Mauritius eine der schrecklichsten ökologischen Katastrophen für die Inselrepublik, die Dürren und Zyklone kennt, mit fatalen Folgen für die Wirtschaft, die Lebensmittelsicherheit und die Gesundheit der Bewohner, die seither Proteste gegen die Regierung und deren Umgang mit der Ölkatastrophe veranstalten. Vier Menschen starben, als ein Schlepper bei dem Versuch, das Öl im Meer zu bergen, sank.
Am Freitag teilte das Nagashiki Shipping Unternehmen mit, dass das Auflaufen des Frachters auf mangelndes Sicherheitsbewusstsein und die Nichteinhaltung von Regeln des Personals zurückzuführen sei.
Befragungen von Besatzungsmitgliedern hatten demnach ergeben, dass der Frachter, der Nagashiki gehört und von Mitsui OSK gechartert wurde, außerplanmäßig umgelenkt und näher als üblicherweise erlaubt an das Festland gebracht wurde, um Handyempfang zu bekommen.
Die diensthabenden Besatzungsmitglieder hatten es zudem versäumt, Sicherheitskontrollen durchzuführen. Weiterhin hätten der Kapitän und die Besatzungsmitglieder ihre Mobiltelefone während des Dienstes benutzt, so das Unternehmen.
"Es gab ein mangelndes Bewusstsein für die Gefahren des Navigierens in Küstennähe (...) und eine unzureichende Umsetzung der Vorschriften, die beachtet werden müssen, um eine sichere Fahrt durchzuführen", teilte das japanische Unternehmen mit.
Es gelobte, elektronische Seekarten, Schulungen und andere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit bereitzustellen.
Das Wrack der MV Wakashio, ein fast 300 Meter langer Riesenfrachter, wurde noch im August in eine Tiefe von über 3.000 Metern abgesenkt.
Tausende von zivilen Freiwilligen, Umweltschützern und Spezialisten arbeiteten tagelang an dem Versuch, den Schaden durch die Ölpest für bedrohte Arten, Mangroven und das Grundwasser durch die Ölpest zu minimieren. Zahlreiche Tiere starben, mindestens 50 Delfinleichen wurden in der Nähe des Ölteppichs gefunden, Arsenwerte im Fisch stiegen um rund 400 Prozent. Auch vier Monate nach dem vermeidbaren Desaster sind die Gewässer nicht von Öl befreit.
Für den Journalisten und Wirtschaftswissenschaftler Nishan Degnarain zeigt die Affäre, wie weit Japan zu gehen bereit ist, um seine eigenen Interessen zu schützen.
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