Die burundische Polizei hat am Montag in einem Vorort der ehemaligen Hauptstadt Bujumbura 101 junge Frauen und Mädchen befreit. Die Betroffenen waren in dem Gebäude seit zwei Wochen eingesperrt, um in arabische Länder wie Saudi-Arabien oder Katar verschleppt zu werden. Das Gebäude wurde von einer Firma angemietet, die es angeblich als Kochschule betreiben wollte.
Wie der stellvertretende Polizeisprecher Moise Nkurunziza am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte, seien die Opfer aller Freiheiten beraubt worden und lebten in schlimmen Verhältnissen. Die Polizei habe bislang zwei Personen festgenommen.
Gegen die Firma wird nun wegen Menschenschmuggels ermittelt. Nach Angaben der Behörden hat sie mehrere Stützpunkte auch in Tansania, Kenia und Uganda.
David Ninganza von der örtlichen Hilfsorganisation SOJPAE (Solidarity of Christian Youth for Peace and Childhood) teilte der dpa mit, Menschenschmuggler würden Mädchen aus armen Verhältnissen falsche Versprechungen machen, wonach diese ihre Familien spurlos verließen. Viele der so aus dem Land geschmuggelten Mädchen und Frauen landeten in der Prostitution oder würden als Dienstmädchen missbraucht:
"Sie versprechen ihnen bessere Jobs in arabischen Ländern, doch am Ende sind sie auf der arabischen Halbinsel mit sexueller und wirtschaftlicher Ausbeutung oder auch Organhandel konfrontiert."
Die Internationale Organisation für Migration (IMO) hatte Ende 2019 mit den Behörden Burundis ein Abkommen zum Stopp des Menschenschmuggels unterzeichnet. (dpa)
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