Am Montag hat der kongolesische Gesundheitsminister Eteni Longondo nach der Untersuchung von Proben im National Institute of Biomedical Research (INRB) den neuen Ebola-Ausbruch in Mbandanka, der Hauptstadt der Provinz Équateur, bestätigt. Am selben Tag gab auch die WHO eine offizielle Erklärung heraus.
Demnach wurden inzwischen sechs neue Ebola-Fälle, darunter vier mit tödlichem Ausgang, registriert. In drei von den sechs Fällen wurde die Infektion mit Labor-Tests nachgewiesen. Die aktuelle Lage im Epizentrum des neuen Ebola-Ausbruchs werde zudem durch den andauernden Kampf gegen die Corona-Pandemie sowie den weltweit größten Masern-Ausbruch erschwert, hieß es.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus teilte auf Twitter mit, dass die Mitarbeiter der Organisation bereits in Mbandanka angekommen sind, um kongolesische Gesundheitsbehörden vor Ort zu unterstützen. Er fügte hinzu:
Dieser Ausbruch ist eine Mahnung, dass COVID-19 nicht die einzige Gesundheitsbedrohung ist, mit der Menschen konfrontiert werden.
Ghebreyesus versicherte darüber hinaus, dass die Arbeit der WHO bei der Beobachtung und Bekämpfung von vielen Gesundheitsnotfällen fortgesetzt werde.
Dies ist bereits der elfte Ausbruch der gefährlichen Krankheit in dem äquatorialafrikanischen Staat seit dem ersten Auftreten des Ebolavirus im Jahr 1976. Unterdessen haben die ostkongolesischen Provinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu und Ituri noch mit dem zehnten Ebola-Ausbruch zu kämpfen, der sich laut WHO allerdings in der letzten Phase befindet.
Am 14. Mai startete das Gesundheitsministerium des Landes einen 42-tägigen Countdown für das offizielle Ende des Ausbruchs. Seit ihrem Beginn am 1. August 2018 forderte die zehnte Ebola-Welle 2.280 Menschenleben unter insgesamt 3.317 nachgewiesenen und 146 vermuteten Fällen.
Mehr zum Thema - EU lässt erstmals Impfstoff gegen Ebola zu
Mehr zum Thema - Afrikanische Länder bitten Russland um Unterstützung im Kampf gegen COVID-19