Gringo go home! - Brasilien und Uruguay lösen sich vom US-Dollar
Lateinamerika löst sich weiter vom Einfluss der USA. Brasilien und Uruguay haben ihren bilateralen Handel von US-Dollar auf ihre Landeswährungen Real und Peso umgestellt, um "alte Mechanismen ökonomischer und von den USA diktierten Regulationen loszuwerden." Weitere lateinamerikanische Länder wollen dem Beispiel folgen.
Der Vertrag war bereits am 2. November vom Chef der brasilianischen Zentralbank Alexandro Tombini und seinem uruguayischen Kollegen Alberto Grana unterzeichnet wurden. Beide Länder glauben, dass dieser Schritt den Handel in ganz Lateinamerika stärken wird. Seit Montag dieser Woche begann der bilaterale Handel in brasilianischem Real und uruguayischen.
"Der Vertrag ist das Resultat langer Verhandlungen zwischen Staaten, die zum Mercosur (Gemeinsamer Markt Südamerikas) und zu den BRICS-Staaten gehören", so Carlos Francisco Teixeira da Silva, Professor für Internationale Beziehungen an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro.
Weiter sagte Da Silva im Gespräch mit RT:
"Diese Maßnahme ist ein Schritt nach vorn für die lateinamerikanische monetäre Unabhängigkeit und die beste Gelegenheit für Länder Südamerikas, die alten Mechanismen ökonomischer und von den USA diktierten Regulationen loszuwerden."
Sollte sich der neue Mechanismus als erfolgreich herausstellen, könnte er auf Länder wie Bolivien oder Venezuela ausgeweitet werden. Nach Einschätzung des Wirtschaftswissenschaftlers Alex Luis Ferreira von der Universität São Paulo könnte der brasilianische Real in diesem Kontext "als regionales Wechsel- und Reservewährung genutzt werden."
Im November hatte Präsident Putin angekündigt, dass Russland plane die "Diktatur des Dollars" auf dem Finanzmarkt zu verlassen und die Nutzung des Rubels und des Yuans beim Handel mit China zu erhöhen. Von Januar bis September 2014 hat sich der Zahlungsverkehr in Yuan zwischen Russland und China im Jahresvergleich um 800 Prozent erhöht.
Russland, China und die lateinamerikanischen Länder sind nicht die einzigen die sich vom US-Dollar als Leitwährung lösen wollen. Die Eurasische Wirtschaftsunion (EEU), zu der auch Belarus und Kasachstan gehören, plant bis 2025 einen gemeinsamen Markt für Finanzdienstleistungen aufzubauen, was es vereinfachen wird, auf Dollar-freien Handel umzuschalten.
Anfang dieser Woche hat die Duma, (Volkskammer des russischen Parlaments), die Schaffung einer gemeinsamen Zone für Zahlungen in Landeswährungen vorgeschlagen. Solche Maßnahmen sollen den US-Einfluss auf die Wirtschaft der Eurasischen Wirtschaftsunion minimieren.