Der Winter steht vor der Tür und die Kohlevorräte sind aufgebraucht. Wenn sich die Regierung Poroschenko nicht bald zum Handeln entscheidet, könnte die Westukraine schon bald kalte Füße kriegen.
Der ukrainische Energieminister Juri Prodan gab auf der jüngsten Regierungssitzung zu, dass Kiew die eigene Bevölkerung nicht mal mehr mit genügend Kohle versorgen könne, um durch den Winter zu kommen. Im Vorfeld erklärte der Minister, dass die Ukraine nur noch auf etwa 1,7 Millionen Tonnen Kohle sitze. "Diese Vorräte sind unzureichend", bemerkte Prodan in einer Regierungssitzung.
Erst kürzlich hat Südafrika der Kiewer Regierung mitgeteilt, dass sie keine Kohle an die Ukraine liefern werden. Ebenso agierte das britische Unternehmen Seel Mont Trading und gab klar zu verstehen, dass es keinerlei Energie-Deals mehr mit dem hoch verschuldeten Staat eingehen werde. Es scheint, als sei die Regierung Poroschenko dazu gezwungen Russland oder die selbsternannten Volksrepubliken im Donbass um Kohlelieferungen zu bitten. Die Stimmung in der Bevölkerung könnte leicht umschlagen, wenn die ukrainische Regierung sich nicht mehr in der Lage zeigt, die Wohnungen in der Westukraine zu beheizen.
Im Allgemeinen ist Handel treiben mit der Ukraine zu einer äußerst unangenehmen bis kniffligen Angelegenheit geworden. "Im Zusammenhang damit, was gegenwärtig in der Ukraine geschieht, werden bekannte europäische Trader Kohlelieferungen absagen, weil entweder der Kohleversand oder die Bezahlung jeden Augenblick eingestellt werden können", fügte Prodan hinzu.