Terminkollision: G-7 Gipfel wegen Bilderberg-Konferenz verschoben
Die Bundesregierung verschiebt kurzfristig den G-7 Gipfel bei Garmisch. Grund: Gleichzeitig findet in der Nähe die geheim tagende Bilderberg-Konferenz statt. Kosten der Verschiebung trägt der Steuerzahler.
Die Frage, wieso die Bundesregierung den schon lang geplanten G-7 Gipfel auf Schloss Elmau in den bayerischen Alpen überraschend um drei Tage nach hinten verlegte, wurde von Regierungssprecher Steffen Seibert nur unzureichend beantwortet.
Was der Regierungssprecher (wenig überraschend) in seinem Tweet nicht weiter ausführt, ist die Tatsache, dass zum ursprünglichen Termin vom 4. bis 6. Juni 2015 und nur 35 Kilometer vom Tagungsort entfernt, die legendenumwobene Bilderberg-Konferenz im 5-Sterne Hotel Tyrol im österreichischen Telfs tagt. Da will die transatlantische G-7 Elite natürlich nicht fehlen.
Dank der dreitägigen Terminverschiebung können die politischen und wirtschaftlichen Eliten zunächst im informellen Rahmen der Bilderberg-Konferenz zusammen kommen und dort die westlichen Regierungschefs bestens instruieren, bevor es dann übergangslos zum G-7 Gipfel weitergeht. Den Steuerzahler wird das allerdings teuer zu stehen kommen. Wie aus einer Schriftlichen Anfrage der bayerischen Landtagsabgeordneten Katharina Schulze hervorgeht, müssen alleine für die Sicherheitskräfte der G-7 Staatschefs 10.000 Hotelbetten umgebucht oder verlängert werden. Die bayerische Landesregierung hat bereits 41,4 Millionen Euro für den Gipfel bereitgestellt, dazu kommen noch die Zahlungen in ähnlicher Höhe von der Bundesregierung.
Das letzte G-7 Treffen in Deutschland (zum damaligen Zeitpunkt noch G-8 mit Russland) fand 2007 in Heiligendamm statt und kostete den deutschen Steuerzahler 80 Millionen Euro. Über 17.000 Sicherheitskräfte wurden damals zum Schutz der Staats- und Regierungschefs eingesetzt.
Die nicht öffentliche (und de facto geheime) Bilderberg-Konferenz tagt jedes Jahr im Frühsommer. Das erste und namensgebende Treffen fand 1954 im Hotel Bilderberg im holländischen Oosterbeck statt. Die 120 bis 150 Teilnehmer rekrutieren sich hauptsächlich aus NATO-Mitgliedsländern. Über die Einladung entscheidet ein nicht näher bekanntes "Leitungsgremium".