Tschechischer Tourismus bricht wegen Ukraine-Krise ein
Angesichts der jüngsten Spannungen wollen Russen nur noch ungern die Metropolen Europas besuchen. Erste größere Einbrüche verzeichnet der tschechische Tourismussektor.
Insgesamt brach der Zustrom russischer Reisender, die das deutsche Nachbarland ansonsten sehr gerne besuchen, im dritten Quartal dieses Jahres deutlich ab.
Offizielle Daten des Statistischen Amtes in Prag belegen nun die Tendenz, die bereits seit Anbruch der Ukraine-Krise prognostiziert wurde, und weisen in Studien, die jüngst am Freitag veröffentlicht wurden, nach, dass der Tourismussektor des mitteleuropäischen Binnenstaates ganze 14 Prozent weniger Touristen aus Russland als im Vorjahr verzeichnet.
Einige Reiseagenturen und Hotels sowie die nationale Fluggesellschaft Czech Airlines verzeichneten sogar noch größere wirtschaftliche Einbußen.
Ausländische Touristen stellen eine wichtige Einnahmequelle für das klamme Land dar. 2012 ließen ausländische Touristen über 4,3 Milliarden Euro in der Tschechischen Republik.
Traditionell gehört Tschechien zu einem der beliebtesten Reiseländer unter Russen. Nach Deutschland stellt die Russische Föderation die zweitgrößte Touristen-Gruppe, die sich jedes Jahr aufs Neue in die "Goldene Stadt" nach Prag begibt.
"Seit Mai, ein im Übrigen sonst sehr lukrativer Monat für die Reisebranche, spüren wir die Flaute. Heute, und lassen sie mich ehrlich sein, ist die Lage für uns wirklich schlecht geworden", sagte Angela Fedorenko, die Miteigentümerin von Pragenter, ein renommiertes Reisebüro, dass vor allem russischsprachige Touristen nach Tschechien vermittelt.