BND: IS ist im Besitz von Boden-Luft-Raketen

Der BND geht davon aus, dass der Islamische Staat auch im Besitz transportabler Luftraumverteidigungssysteme ist, die es der Organisation auch erlauben würden, Passagierflugzeuge abzuschießen.
Über diese Situation soll der Bundesnachrichtendienst (BND) den Deutschen Bundestag letzte Woche in einer nicht öffentlichen Sitzung informiert haben. Dem BND zufolge haben sich Kämpfer des IS Luftabwehrsysteme aus dem Militärarsenal angeeignet, die die syrische und irakische Armee bei ihrem Rückzug aus den mittlerweile vom IS dominierten Gebieten zurückgelassen hatte. So seien dem IS unter anderem aus den 1970er Jahren stammende Modelle ebenso wie moderne MANPAD-Systeme in die Hände gefallen, die als leichtgewichtige Boden-Luft-Raketensysteme auf der Schulter getragen und von einer einzigen Person bedient werden können. "Anders als sonstige Luftabwehrwaffen sind MANPADS leicht zu bedienen und können auch von untrainierten Milizionären zielsicher abgefeuert werden", heißt es in dem Bericht weiter. Vor allem für startende und landende Maschinen könne immense Gefahr bestehen. Deutsche Regierungskreise haben den Inhalt des Berichts bisher noch nicht bestätigt. Der Luftraum über dem vom IS kontrollierten Territorium wird derzeit unter anderem von Austrian Airlines und Qatar Airways genutzt. Bereits zuvor zirkulierten Informationen, wonach in der Region befindliche IS-Kämpfer im Besitz von MANPADS sind. Zu dieser aktuellen Bedrohung hat vor allem die Eroberung der Luftwaffenbasis Tabqa beigetragen. Dies erlaubte dem IS die syrische Provinz Raqqa vollständig unter Kontrolle und ein Lager an tragbaren Boden-Luft-Raketen an sich zu bringen. Der IS, den USA zufolge die "finanziell bestausgestatteten Terroristenvereinigung der Welt", konnten umfangreiche Gebiete in Syrien und im Nordirak unter Kontrolle bringen und riefen dort ein "Kalifat" von eigenen Gnaden aus.