Die Fracking-Lobby und ihre Rolle im Ukrainekonflikt
Jeder weiß es, in der Konfrontationspolitik der USA, der EU und ihrer Verbündeten gegen Russland geht es einzig und allein um westliche Werte.
Um welche es sich dabei genau handelt, wird erst nach und nach klar. Die "Deutschen Wirtschafts-Nachrichten" haben nun etwas Licht ins Dunkel gebracht und enthüllt, dass die Familie des US-Vizepräsidenten Joe Biden selbst massiv unter dem Absturz des Schiefergas-Index leidet, der seit Juni auf Tauchstation gegangen ist und dabei nicht weniger als 20 Prozent verloren hat.
Verschärft wird die Situation noch zusätzlich dadurch, so die DWN, dass sowohl Bidens Sohn Hunter als auch zwei ehemalige Mitarbeiter des US-Außenministers John Kerry in den Diensten der Burisma Holding stehen, deren Hauptsitz im zyprischen Limassol liegt, die aber schwerpunktmäßig ein Portfolio an Explorationslizenzen für Schiefergas- und Ölfelder in mehreren ukrainischen Schlüsselregionen halten sollen – unter anderem auch in der Ostukraine, wo sich vor allem die russischsprachige Minderheit gegen den Putsch auf dem Maidan erhoben und Volksrepubliken ausgerufen haben.
In den USA selbst galt die Entwicklung des Frackings als Königsweg hin zur energiepolitischen Unabhängigkeit, gelang es doch durch den Ausbau dieser Technologie, Saudi-Arabien und Russland bei der Ölproduktion zu überholen und das eigene Handelsbilanzdefizit zu verringern.
Die Unterstützung des nationalistischen Putsches in der Ukraine und die daran anschließende Konfrontationspolitik gegenüber Russland nach der Sezession der Krim sollten den strategischen Überlegungen nach dazu führen, dass zum einen die Verteidigungsetats der EU-Länder auf mindestens zwei Prozent des BIP angehoben würden, wobei der Löwenanteil der Aufträge in die USA gehen würde. Zum anderen sollte der Wunsch nach Ende der Abhängigkeit von russischem Erdgas auch in Europa die politischen Entscheidungsträger dazu bewegen, den Weg für flächendeckendes Fracking freizumachen.
Jetzt aber, wo in der Ostukraine der Zugriff auf die Bodenschätze für die Frackingkonzerne durch die Aufstände erschwert ist und gleichzeitig aber auch in Westeuropa die Vorbehalte der Bevölkerung gegen diese Technologie zu groß sind, um deren Ausbau politisch durchsetzbar zu machen, könnten die Versprechungen, die den Investoren gegeben wurden, am Ende nicht eingehalten werden.