Ein Ex-Bankberater als Finanzkommissar, ein Teilhaber an Erdölfirmen für Energie und Klima und jemand, der am umstrittenen ungarischen Mediengesetz mitgewirkt hat, für Kultur.
Die Auswahl der neuen EU-Kommissare ist für viele Menschen unverständlich. Das EU-Parlament hat die umstrittenen Kandidaten gestern in die Mangel genommen.
Bei den jeweils dreistündigen Anhörungen in den zuständigen Ausschüssen wurde am Mittwoch offen Kritik am Briten Jonathan Hill und dem Spanier Miguel Arias Cañete wegen möglicher Interessenskonflikte geübt.
Hill soll als EU-Finanzkommissar unter anderem über die Stabilität des Euros wachen, Canete soll das Ressort Energie und Klima übernehmen. Ins Kreuzfeuer geriet auch der Ungar Tibor Navracsics.
Hill zu einer zweiten Fragerunde vorgeladen
Der Konservative Hill habe sich "nicht wirklich eingelassen", etwa zu Fragen der Bankenunion oder zur Finanztransaktionssteuer, sagte der SPD-Finanzexperte Udo Bullmann.
"Es fehlt an Substanz, es ist noch unklar, in welcher Richtung er in Sachen Finanzaufsicht gehen will".
Hill habe auf Detailfragen nicht geantwortet, monierte auch der FPD-Abgeordnete Michael Theurer. "Dass er noch nicht einmal eine Meinung zu Eurobonds hat, disqualifiziert ihn im Prinzip." Vor allem aber habe der Brite den Verdacht des Interessenkonflikts nicht entschärfen können.
Mit britisch 'stiff upper lip' und Arroganz nimmt er es gelassen: