Syrien: Israelische Luftwaffe soll dschihadistischen Rebellen zu Hilfe gekommen sein
Leistet Israel Rebellenmilizen Luftunterstützung? Die israelische Luftwaffe hat erneut Luftschläge gegen Positionen der syrischen Armee in der Nähe der aktuell von Regierungstruppen und libanesischen Hisbollah-Kämpfern belagerten Stadt Zabadani geführt, die rund 45 Kilometer von Damaskus entfernt liegt. Zuvor versuchte die salafistische Rebellenmiliz "Dschaisch il-Islam", eingeschlossene Einheiten in Zabadani zu freizukämpfen.
"Die israelische Luftwaffe hat eine Artillerieposition der syrischen Armee bombardiert", teilte ein Informant aus syrischen Militärkreisen mit und führte weiter aus:
"Die Artillerie unterstützte die Armee dabei, den Angriff von Milizionären auf den Ostteil von Zabadani zurückzuschlagen."
Die Quelle fügte hinzu, dass islamistische Kämpfer syrische Positionen in den frühen Morgenstunden am Donnerstag angegriffen hätten. Laut dem regierungsnahen Nachrichtenportal "Al-Masdar News" soll der Angriff in einem militärischen Desaster für "Dschaisch il-Islam" gemündet sein.
Eigenen Angaben zufolge töteten schiitische Hisbollah-Kämpfer und Assad-treue Regierungstruppen mindestens 30 Rebellen. Auch die Artilleriestellung, die später von Israel angegriffen werden sollte, unterstützte die Armee bei der Zurückschlagung der salafistischen Miliz, die eingekesselten Ahrar al-Scham-Kämpfer in Zabadani zum Entsatz eilen wollte. Insgesamt sollen die Kämpfe laut der Nachrichtenagentur Sputnik drei Stunden angedauert haben.
Nachdem die israelische Luftwaffe die Artilleriestellung der syrischen Armee bombardiert hatte, welche die Kämpfer von "Dschaisch il-Islam" zunächst auf Distanz hielt, startete die salafistisch geprägte Rebellenformation einen zweiten Angriff auf Zabadani, in der Hoffnung von der "unverhofften Schützenhilfe Israels" Kapital schlagen zu können.
In Zabadani sind Vernehmungen zufolge noch mindestens 200 Rebellen im Stadtzentrum eingeschlossen. In die Stadt seien zahlreiche unterirdische Tunnel geschlagen, mittels derer die Rebellen zu Überraschungsangriffen ansetzen und sich versorgen. Das erschwere laut Hisbollah-Kämpfern die Einnahme des Stadtkerns.
Syrien befindet sich seit 2011 in einem blutigen Bürgerkrieg, der bislang zum Tod von rund 250 000 Menschen geführt hat.