Der Kiewer Sicherheits- und Verteidigungsrats hat beschlossen, ab dem heutigen Donnerstag alle Grenzübergänge mit Russland zu schließen.
Der Beschluss war bereits am 28. August gefallen, wurde aber erst gestern Nachmittag von Präsident Petro Poroschenko umgesetzt. Demnach wird der Auto- und der Seeverkehr sowie der Fußgängerverkehr mit Russland vorübergehend gestoppt.
Die Grenze zu Russland soll in Folge einseitig demarkiert und mit den notwenigen technischen Mitteln ausgestattet werden. Zuvor hatte der ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk den Bau einer umfassenden Befestigungsanlagen an der Grenze zu Russland angekündigt.
Seit Beginn der ukrainischen Militäroffensive im Osten der Ukraine werfen die ukrainische Regierung und westliche Staaten Russland vor, die bewaffneten Regimegegner in den ostukrainischen Regionen Donezk und Lugansk, die den politischen Umsturz in Kiew nicht anerkannt haben, zu unterstützen. Beweise für direkte russische Intervention konnten bisher nicht vorgelegt werden. Am 5. September einigten sich die ukrainische Regierung und die von Kiew abtrünnigen "Volksrepubliken" Donezk und Lugansk unter Vermittlung Russlands auf einen Waffenstillstand und weitere Schritte zu einer friedlichen Konfliktlösung. Diese einstweilige Waffenruhe wird bisher, von einigen Ausnahmen abgesehen, eingehalten.