US-Krieg gegen Whistleblower: Chelsea Manninng droht unbegrenzte Isolationshaft wegen unerlaubter Zeitschriften und abgelaufener Zahnpasta

Der Whistleblowerin Chelsea Manning, die für die Bereitstellung von tausenden klassifizierten Militärdokumenten zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde, droht nun unbegrenzte Isolationshaft, nachdem sie mit "verbotenen Materialien" in ihrer Zelle erwischt wurde. Darunter: Der offizielle CIA-Folterbericht und abgelaufene Zahnpasta. Unterstützer vermuten hinter den Vorwürfen Schikane und den Versuch Manning zum Schweigen zu bringen.

Mannings Gefängniswärter bringen derzeit vier Vorwürfe gegen die Whistleblowerin vor, darunter undiszipliniertes und respektloses Verhalten, den Besitz von verbotenen Gegenständen und angeblicher Medikamentenmissbrauch. Dies berichtet die Unterstützerseite freechelsea.com unter Bereitstellung der offiziellen Gefängnisdokumente mit den Vorwürfen.

Die vorgeblichen Missetaten Mannings beziehen sich auf verschiedene kleinere Ereignisse, die nun offenbar gezielt von der Gefängnisleitung ausgeschlachtet werden. So warf Manning einmal Essen auf den Boden, weil sie verlangte mit ihrem Anwalt zu sprechen, was ihr zuvor verwehrt wurde. Bei den "verbotenen Gegenständen" handelt es sich um Bücher und Zeitschriften, die die Gefangene mit in ihre Zelle genommen hatte, was ihr auch gestattet war. Bezeichnenderweise befand sich unter diesen Büchern der US-Senatsbericht über die Folterpraktiken der CIA. Außerdem benutzte Manning in ihrer Zelle Zahncreme, bei der das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war. Aus diesem Vorfall soll nun der Vorwurf des Medikamentenmissbrauchs gestrickt werden.

Mannings Anwalt Chase Stragio gab gegenüber der Internetplattform Buzzfeed an, dass er die genauen Vorwürfe noch nicht studiert habe, ihm aber mitgeteilt wurde, dass Manning nun eine unbegrenzte Isolationshaft zu erwarten hat:

"Es muss befürchtet werden, dass aufgrund der konfiszierten Gegenstände das Militärgefängnis dahingehend aktiv wird, Chelsea zum Schweigen zu bringen indem sie in Einzelhaft überführt wird.

Hoffentlich führt die Kritik der Öffentlichkeit dazu, dass das Gefängnis die Vorwürfe fallen lässt und garantiert, dass sie nicht wegen ihres Aktivismus, ihrer Identität oder ihres offenen Prozesses bestraft werden soll."

Auch der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald kommentierte die Vorwürfe und schrieb auf Twitter: "Es ist offensichtlich nicht genug Chelsea Manning 35 Jahre einzusperren. Nun droht ihr eine lange Isolationshaft wegen trivialer Vergehen".

Ein Militärsprecher lehnte es ab die Dokumente mit den Vorwürfen gegen Manning zu untersuchen oder sie zu kommentieren.

Manning wurde im Juli 2013 wegen "Diebstahl", "Spionage" und in 17 weiteren Anklagepunkten  schuldig gesprochen und zu 35 Jahren Haft verurteilt. Vor einer Geschlechtsanpassung gab sie - damals noch als Bradley Manning - tausende als geheim eingestufte Dokumente an die Leakingplattform WikiLeaks weiter. In diesen wurden unter anderem die Kriegsverbrechen des US-Militärs im Irak dokumentiert.

Unter dem Titel Collateral Murderveröffentliche Wikileaks auch die von Manning zugespielten Video-Aufzeichnungen, welche die Erschießung von irakischen Zivilisten und Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters durch die US-Armee zeigt.

Derzeit sitzt Manning ihre Strafe im Militärgefängnis Fort Leavenworth in Kansas ab und kommuniziert nur über einen Twitteraccount, der von Unterstützern bedient wird die direkten Kontakt mit der Whistleblowerin haben, mit der Außenwelt. Kommende Woche soll über härtere Haftbedingungen für Manning entschieden werden.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.