Russischer Außenminister Lawrow: Russland werden Ermittlungsergebnisse zu MH17 vorenthalten

Nach Angaben des russischen Außenministers Sergei Lawrow werden Russland Teile der Ergebnisse der technischen Untersuchung zum Absturz von MH17 vorenthalten, obwohl alle anderen Länder, die an der Ermittlung zu MH17 beteiligt sind, diese erhalten. Zudem hinterfragte er die Passivität der internationalen Ermittlungsgruppe, die nach seinen Angaben bisher, trotz entsprechender Kooperationsangebote, noch keinen Kontakt zum BUK-Hersteller Almaz-Antej aufgenommen hätten.
"Die russischen Vertreter bekommen nicht alle Informationen, die unter anderen Teilnehmern dieser Gruppe verbreitet werden." So Lawrow bei einer Pressekonferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur, nach einem Treffen zu MH17 mit seinem Amtskollegen Anifah Aman im Rahmen des ASEAN-Forums. Der russische Außenminister äußerte sich auch zu den Behauptungen, die Boeing sei mit einer Rakete aus russischer Produktion abgeschossen worden. Nach seinen Worten genügt es, die Bestandteile der Rakete zu analysieren: "Es ist sehr leicht, diese Bestandteile zu sammeln und zu analysieren, um herauszufinden, wo diese Rakete hergestellt wurde und bei der Armee welches Staates sie in Dienst steht." Er wies zudem daraufhin, dass sich bisher das internationale Ermittlungsteam nicht an den russischen Konzern und Hersteller des Buk-Systems, Almaz-Antej, gewandt hat. Bei der Untersuchung der Flugkatastrophe seien noch viele Fragen offen, doch Russland hoffe darauf, dass die Ermittlung in voller Übereinstimmung mit der UN-Resolution 2166 schlussendlich aufgeklärt werde, "damit die ganze Wahrheit an den Tag kommt und die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden, so Lawrow abschließend.