Ukraine: Mörder des oppositionellen Journalisten Busina vorläufig freigelassen - Rechter Sektor feiert sie als Helden
Die beiden Mordverdächtigen im Fall des ukrainischen Journalisten und Maidan-Kritikers Oles Buzin sind nach nur fünf Tagen Haft auf Kaution entlassen worden. Bezahlt wurde die Kaution von einem der reichsten Oligarchen der Ukraine. Vor dem Gefängnis hatten Mitglieder des Rechten Sektors die mutmaßlichen Mörder mit Blumen und Hochrufen empfangen.
Am 18.Juni waren in Kiew die beiden Mittzwanziger Andriy Medevko und Denys Polischuk wegen des Verdachts der Ermordung des Maiden kritischen Autors und Journalisten Oles Buzina verhaftet worden. Die Anklage lautet auf Mord und die Verhandlung soll im August beginnen.
Zuvor wurde nach Angaben ukrainischer Medien ein dritter Verdächtiger festgenommen und nur wenig später ohne Anklage und Begründung freigelassen.
Polischuks Aufenthalt im Untersuchungsgefängnis endete nach nur wenigen Tagen am 23. Juni, nachdem für ihn eine Kaution von insgesamt fünf Millionen Griwna (etwa 23.000 US-Dollar) hinterlegt wurde. Wie die ukrainische Nachrichtenagentur UNIAN News meldete, soll der Betrag über das Konto von Oleksiy Tamrazow, Inhaber des Medienkonzerns Media Group und einem der reichsten ukrainischen Geschäftsleute im Energiesektor, gelaufen sein.
Bereits mehrere Stunden vor der vorläufigen Entlassung, feierten Mitglieder des Rechten Sektors diese vor den Gefängnistoren und begrüßten ihren "Kameraden" mit Blumengestecken und ließen ihn hochleben.
Von einer engen Verbindung in die nationalsozialistische Szene der Ukraine wird bei beiden Verdächtigen ausgegangen. Medevko soll dem rechtsradikalen Bataillon Kiew-2 angehören. Polischuk gilt als Anhänger des UNSO-Bataillons, welches wie das Asow-Batallion der faschistischen Partei Soziale Nationalversammlung untersteht. Das Polischuk bei UNSO bestens bekannt ist, zeigt beispielsweise diese "humoristische" Twitterbild mit dem Betitelung: "Polischuk hält Ausschau nach Oles Busina".
Der ukrainische Schriftsteller und Journalist Oles Buzina, der als Maidan-Kritiker galt, war am 16. April dieses Jahres vor seiner Haustür in Kiew am helllichten Tag erschossen wurden. Die ultra-nationalistische Gruppe Ukrainische Aufständische Armee (UPA) hat sich später zu den Mord an dem Journalisten bekannt und weitere Morde an "anti-ukrainischen Elementen" angekündigt.
Neben Busina sind seit Februar 2015 mindestens zehn oppositionelle Politiker und Journalisten unter ominösen Umständen ums Leben gekommen.