Neue Snowden-Dokumente decken auf: GCHQ und NSA haben im großen Stil Anti-Viren-Hersteller ausspioniert
Die Enthüllungsplattform The Intercept um den Briten Glenn Greenwald hat gestern neue Dokumente aus dem Archiv von Edward Snowden veröffentlicht. Die Leaks belegen, dass der britische Geheimdienst GCHQ und die US-amerikanische NSA gezielt Anti-Viren-Hersteller ausspitzeln. Besonders im Visier: Der russische Ant-Viren-Hersteller Kaspersky. Daneben befinden sich aber auch die Unternehmen Avast, AVG, Eset, F-Secure und der deutsche Hersteller Avira auf der Zielliste der Geheimdienste.
Um an interne Informationen von im Internet weit verbreiteten Anti-Viren-Programmen zu kommen, haben, so decken neue Dokumente von Edward Snowden auf, haben die Geheimdienste NSA und GCHQ gezielt Mitarbeiter und Programmierer ausspioniert, die an solcher Software arbeiten.
Unter dem Codenamen "Camberdada" opperierten die Geheimdienste jenseits der Grenze der Legalität und sammelten im großen Stil Daten, um herauszufinden, welche Art von Schadsoftware von den gängigen Schutzprogrammen nicht erkannt wird. Ziel was und ist es diese Art von Malware dann für eigene Überwachungsaktivitären einzusetzen, da die Computer der Zielpersonen in Folge über keinen wirksamen Schutz vor den Geheimdienstangriffen verfügen.
Der russische Anti-Viren-Hersteller Kaspersky wird in den neuen Snowden-Dokumenten besonders häufig erwähnt, was den Verdacht erhärtet, dass die kürzlich bekannt gewordenen Angriffe auf das Moskauer Unternehmen von westlichen Geheimdiensten durchgeführt wurden. Kaspersky, das mehr als 400 Millionen Menschen mit seinen Produkten versorgt, vermutet einen politischen Hintergrund.
Bei den Attacken wurde ein Trojaner mit dem Namen Duqu 2.0 eingesetzt, dessen Vorgänger auch das iranische Nuklearprogramm zum Ziel hatte. Der technische Aufbau von Duqu 2.0 untermauere die Vermutuung, dass westliche Dienste hinter den Angriffen stehen, so The Intercept.