Bilderberg-Konferenz 2015: Die Elite trifft sich Mitte Juni in Tirol
Vom 11. bis 14. Juni 2015 findet in dem Tiroler Ort Telfs-Buchen die 63. Bilderberg-Konferenz statt. Über die alljährlichen Treffen der Bilderberg-Gruppe ranken sich zahlreiche Mythen, was vor allem auf die strenge Geheimhaltung bezüglich Tagesordnung und Beschlüsse auf der Konferenz zurückzuführen ist. Während ein Großaufgebot der deutschen und österreichischen Polizei das Treffen schützt, rufen Aktivisten zu Gegendemonstrationen auf.
Zu den Teilnehmern der bisherigen Konferenzen zählten auf deutscher Seite unter anderem Joschka Fischer, Helmut Schmidt, Joseph Ackermann und ohnehin alles, was Rang und Namen hat in der internationalen Finanz-, Wirtschafts- und Polit-Elite. Einige der Protokolle der Treffen, die seit 1954 stattfinden, wurden erst Jahrzehnte später von Wikileaks der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kritiker vermuten, dass auf den Bilderberg-Konferenzen Leitlinien der internationalen Politik bestimmt werden, vollends losgelöst von jeglicher demokratischen Kontrolle oder Mitsprache. So wird derweil spekuliert, dass die seit Wochen laufende Kampagne zur Abschaffung des Bargeldes bei der Zusammenkunft der Entscheidungsträger einen neuen Schub bekommen soll.
Der Name der Konferenzen geht auf den ersten Tagungsort, das Hotel Bilderberg in dem niederländischen Örtchen Oosterbeek zurück. Dorthin lud Prinz Bernhard der Niederlande Mitte der 50er Jahre erstmalig zu den sagenumwobenen Gesprächen. Wie bei vielen anderen internationalen Gipfeltreffen - etwa den G7-Treffen, von denen das nächste am 7. und 8. Juni 2015 im Schloss Elmau in Mittenwald stattfinden wird - eignen sich auch die Bilderberg-Konferenzen bestens zu allerlei Korrupteleien und geheimen Absprachen. Durch die gezielte Intransparenz der "privaten" Veranstaltung, wird es Kritikern hier zudem besonders schwer gemacht, gegen etwaige Entscheidungen oder Pläne zu opponieren. Schnell lassen sich diese als "Verschwörungstheorien" brandmarken und unter den Teppich kehren, da offizielle Verlautbarungen nicht verfügbar gemacht werden.
Für die Absicherung der Konferenz greift man jedoch gerne auf die Öffentlichkeit zurück. So seien auf deutscher Seite 19.000 Polizisten und in Österreich 2.100 Beamte vor Ort, um das elitäre Zusammenkommen zu schützen, bezahlt freilich vom Steuerzahler.
Nachdem es jahrelang den Organisatoren der Bilderberg-Gruppe gelang, öffentlichen Protest gegen die eigenen Gebahren im Keim zu ersticken, ruft dieses Jahr ein breites Bündnis zu den "Bilderbergprotesten 2015" auf. Mit dabei: Attac Tirol, KPÖ, Grüne, Piraten und das Friedensforum Innsbruck. Es werden rund 2.000 Demonstranten erwartet.
Auf der Internetseite der Initiative heißt es, wohlwissend um die Propagandakeulen, die die Demonstranten zu erwarten haben:
"Wir sind nicht gegen solche Treffen, weil wir die Bilderberger für eine "geheime Weltregierung", für "Illuminaten", Abkömmlinge "satanischer Blutlinien" oder "Reptilienmenschen" halten. Solche Verschwörungstheorien dienen dazu, den eigentlichen Charakter dieser Konferenzen zu verschleiern und werden gerne genommen, um jede Kritik an den Bilderberg-Treffen in die Nähe von politischer Esoterik und Antisemitismus zu rücken und lächerlich zu machen.
Wir sind gegen die Bilderberg-Konferenz, weil dort Lobbyismus auf höchstem politischen Niveau betrieben wird und dies den Forderungen der Demokratie und der Transparenz widerspricht."
Unabhängig von der Geheimhaltung seitens der Konferenz-Veranstalter wird RT Deutsch in den kommenden Wochen über das Bilderberg-Treffen 2015 berichten.