Flüchtlinge als Spekulationsobjekt: Internationale Finanzfonds sichern sich Berliner Flüchtlingsheim als Kapitalanlage

Bombengeschäfte mit Flüchtlingen: Das Grundstück eines Flüchtlingsheim in der Haarlemer Straße in Berlin-Neukölln wurde von einem Luxemburger Finanzfonds gekauft. Während die anonymen Anleger hinter dem Fonds sich wahrscheinlich erstklassige Profite von dem Deal versprechen, herrscht Unklarheit, ob die Unterkunft für Geflüchtete künftig weiter auf dem Gelände betrieben werden kann.
Wer den EU-Plan des Wegbombens von Flüchtlingsbooten noch nicht ausreichend absurd findet, kann sich nun auf eine neue Folge der Serie: "Flüchtlingspolitik bizarr" freuen. Wie die Tageszeitung Neues Deutschland heute vermeldet, hat der Luxemburger Finanzinvestor "Caldas Sàrl" kürzlich das Grundstück einer Flüchtlingsunterkunft in der Haarlemer Straße in Berlin-Neukölln erstanden. Der Deal ist auch Thema im Berliner Senat. Dort befürchtet die Abgeordnete Canan Bayram (Bündnis 90/Die Grünen), das anonymisierte internationale Finanzstrukturen versuchen über den Luxemburger Fonds Geld anzulegen. Das Bedürfnis der Flüchtlinge nach Unterkünften bleibt dabei natürlich auf der Strecke. Laut Sozialsenator Mario Czaja (CDU) muss erst noch geklärt werden, ob die Flüchtlingsunterkünfte auf dem Grundstück überhaupt bestehen bleiben können. Der Bekanntmachung des neuen Eigentümers "Caldas Sàrl" ging ein längerer Streit voraus, in dessen Verlauf die Besitzverhältnisse über das Grundstück lange im Dunkeln blieben. Der Berliner Wohnungsmarkt sorgt seit Jahren für Konflikte zwischen Bewohnern und Finanzinvestoren. Immer wieder werden Vorwürfe der Verdrängung und der spekulativen Ausbeute von Wohnraum laut. Der Fall des Flüchtlingsheims in der Haarlemer Straße von Neukölln zeigt, dass die Phantasie der Finanzheuschrecken offenbar noch längst nicht am Ende ist. Bomben gegen Flüchtlingsboote - "für den Frieden"; Finanzspekulationen mit Flüchtlingsheimen. Beides verspricht ein gutes Geschäft zu werden.