"Lächerliche Kriegsrhetorik gegenüber Moskau" - Ex-Spitzenmilitär Österreichs solidarisiert sich mit Friedensappell von NVA-Generälen

Anfang Mai hatten sich zirka 100 Generäle der ehemaligen Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR angesichts der Ukraine-Krise mit einem Appell unter dem Motto "Kooperation statt Konfrontation mit Russland" an die Öffentlichkeit gewandt. Jetzt hat sich der frühere stellvertretende Generalstabschef der österreichischen Streitkräfte, General i.R. Friedrich Hessel, dem Aufruf angeschlossen. Dies berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung junge Welt.
Die Ukraine-Krise werde durch die Medien "sehr einseitig hochgespielt, nach dem Motto: Der Westen ist gut, Russland ist böse", so Hessel im junge Welt- Gespräch und führt dort weiter aus: "Mittlerweile erleben wir eine geradezu lächerliche Kriegsrhetorik. Die baltischen Staaten, in denen bis zu ein Viertel der Bevölkerung russisch ist, haben plötzlich Angst vor den Russen und wollen mehr Panzer haben, damit sie nicht plötzlich überfallen werden. Mehr als einige zusätzliche Panzer sind doch ohnedies nicht drin! Das Geld sollte viel zielführender für die Integration der Jugendlichen ausgeben werden, insbesondere der russischen, damit sich ein besseres gegenseitiges Verständnis entwickelt." Österreichs früherer Spitzenmilitär beklagt zudem die "Selbstbegrenzung" vieler Kollegen: "Leider gibt es nur relativ wenige politisch denkende Offiziere. Die meisten sind fachorientiert und auf ihre Führungsaufgaben fixiert." Über einen Aufruf wie den der "Soldaten für den Frieden" könnte es doch beispielsweise eine Diskussion in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese geben, so die Anregung von  General i.R. Friedrich Hessel aus Österreich.