Hauptverdächtiger: Nemzow wurde wegen "negativer Kommentare zu Muslimen" getötet

Zaur Dadaew, der Berichten zufolge seine Beteiligung am Mord von Boris Nemzow gestanden hat, sagte, dass er aus Rache für die "negativen Kommentare über Muslime und den Islam" den Mord organisiert hätte, so zitiert die Nachrichtenwebseite Rosbalt eine Quelle der Polizei.
Dadaew ist einer von fünf Tatverdächtigen, die am Wochenende festgenommen wurde. Richterin Natalia Mushnikowa sagte am Sonntag, dass Dadaew sein Involviertsein in den Mord gestanden hatte. Der Angeklagte äußerte sich nicht dazu, während der Verhandlung. Die Nachrichtenseite Rosbalt beruft sich auf eine Quelle bei der Polizei, die genau wisse, was Dadaew während des Verhörs gesagt habe. Im Januar 2015 soll der Angeklagte angeblich "erfahren haben, dass Boris Nemzow sich mehr als einmal erlaubte, negative Kommentare über Muslime in Russland, den Propheten Mohammed und den Islam zu machen", so die Nachrichtenagentur. "Tatsächlich hat Dadaew eingeräumt, dieses Verbrechen organisiert zu haben", so Rosbalts Quelle. Welche von Nemzows Aussagen genau die Mörder so wütend machten, wurde nicht gesagt. Nach der Attacke auf Charlie-Hebdo in Paris, schrieb der Politker in seinem Blog, dass die Welt Zeuge einer "mittelalterlichen islamischen Inquisition" würde. Er sagte auch, dass der tschetschenische Anführer Ramzan Kadyrow "alle krank mache mit seinen Drohungen" und "in Gefängnis gehöre."   Die Opposition ist skeptisch wegen der islamistischen Motive hinter dem Mord. Ilja Jashin, der zweite Anführer von Newzows liberaler Partei RPR-Parnas, nannte die Theorie "absurd". "Nemzow schrieb nie ein böses Wort über den Islam", schrieb Jashin auf Facebook. "Er war sehr tolerant in religiöser Hinsicht. Natürlich hat er die Terroristen, die die Charlie-Hebdo-Journalisten umbrachten, kritisiert. Aber andere öffentliche Figuren waren lauter und härter in ihrer Kritik."