Neuer Realismus? Frontseite von "USA Today" bringt Ukraine-Karte ohne Krim
Die auflagenstärkste US-amerikanische Zeitung "USA Today" hat am Dienstag auf der Frontseite eine Karte der Ukraine ohne die Krim veröffentlicht. Realpolitischer Schritt oder einfach nur redaktioneller Fehler?
Das auflagenstärkste amerikanische Medium "USA Today" von Gannett Company, dem größten Medienverlag der USA, hat gestern auf ihrem Titelblatt eine Karte der Ukraine ohne die Krim veröffentlicht.
"Während die westliche Welt sich weigert, die Angliederung der Krim an Russland anzuerkennen, hat das eine seiner größten Zeitungen gerade getan."
Schreibt dazu das US-Poltikmagazin Foreign Policy.
Es ist nicht klar, ob es dabei um eine redaktionelle Entscheidung oder einen Fehler handelt, der Pressesprecher der Zeitung hat auf eine Nachfrage noch nicht reagiert. Unterdessen bleiben die großen Konkurrenten Wall Street Journal und New York Times bei der Darstellung der Ukraine mit der Halbinsel Krim, im Sinne Kiews, das die Volksabstimmungen vom März 2014 in Sewastopol und auf der Krim zum Beitritt in die Russische Föderation nicht anerkennt.
Die USA und die EU erkennen die Angliederung der Krim an Russland nicht, die UN Generalversammlung hatte letzten März eine nicht-bindende Resolution verabschiedet, in der das Referendum der Halbinsel über die Loslösung von der Ukraine als ungültig erklärt wurde.
Schon die Fussballorganisation FIFA hatte sich offiziell entschuldigt, nachdem versehentlich eine Karte für die Fussball WM 2018 in Russland, die Krim als Teil des Gastgeberlandes zeigte. Eine russische Agentur, die bei der Einführung des offiziellen Emblems mithalf, wäre dafür verantwortlich gewesen.