Russland: Angeblicher Öl-gegen-Assad-Deal ist Zeitungsente der New York Times

Die "New York Times" hat ihre Leser kürzlich mit einer Verschwörungstheorie der besonderen Art unterhalten: Russland soll mit Saudi-Arabien über einen Deal verhandelt haben. Demnach solle Russland angeboten haben, im Austausch für die saudische Drosselung der Ölförderung, dem Assad-Regierung die Unterstützung zu entziehen. Moskau hat jedoch schnell klargestellt, dass es sich bei der NYT-Meldung um eine Zeitungs-Ente handelt.
Der russische Außenpolitiker Alexej Puschkow nahm zu einem Bericht der "New York Times" und der dort wiedergegebenen Zeitungsente Stellung, die Russland Verhandlungen mit Saudi-Arabien um satte Ölpreisgewinne gegen politische Konzessionen unterstellte. "Verhandlungen über eine Reduzierung der Ölförderung durch die Saudis im Austausch gegen Moskaus Verzicht auf Unterstützung von Assad hat es nicht gegeben. Das ist eine "Ente‘", dementierte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma (Unterhaus), Puschkow, via Twitter entsprechende Darstellungen. Dennoch scheinen einige zu denken, Politik könne so einfach sein, wenn sie den "New York Times"-Bericht lesen, der behauptete, Saudi-Arabien habe der Russischen Föderation angeboten, die Ölförderung zu reduzieren, wenn Moskau im Gegenzug künftig davon absehen würde, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu unterstützen. Sich auf saudische und US-Beamte, die unter der Voraussetzung der Anonymität mit den "New York Times" sprachen, berufend schrieb die US-Zeitung, dass sich angeblich Top-Repräsentanten Saudi-Arabiens in den letzten Monaten immer wieder mit russischen Vertretern zu Verhandlungen über Syrien und den Ölpreis getroffen hätten. "Fortschritte" wurden demnach jedoch nicht erzielt. Das renommierte New Yorker Blatt berichtete eher zusammenhanglos von den vermeintlichen russisch-saudischen Verhandlungen. Die saudischen Offiziellen erklärten nicht, wie Vertreter der geheimen bilateralen Verhandlungen das russische Problem rund um die aktuelle Ölpreisentwicklung mit der Frage rund um die Lösung des syrischen Bürgerkrieges in Verbindung gebracht haben sollen.