Hasta siempre comandante? Kubanische Medien veröffentlichen neue Fotos von Fidel Castro
Kubanische Medien haben am Montag, nach sechsmonatiger Pause, erstmals wieder Fotos des Revolutionsführers veröffentlicht. Sie zeigen ihn, zusammen mit seiner Frau Dalia, im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Studierendenverbandes FEU, Randy Perdomo. Damit traten sie Gerüchten um die schlechte Gesundheit oder gar das Ableben von Fidel Castro entgegen.
Insgesamt veröffentlichten die kubanischen Staatsmedien 21 Fotos, die den kubanischen Revolutionsführer, 88, im Gespräch mit dem Vorsitzenden des kubanischen Studentenverbandes, beim Lesen von Zeitungen sowie dem Betrachten von Bildern und Videos in seinem Haus zeigen. Perdomo hob im Gespräch mit dem Nachrichtenportal Cubadebate hervor, dass er gemeinsam mit Fidel Castro dessen täglichen Nachrichtenüberblick durchging, und Castro insbesondere Interesse an einer Informationsgrafik von RT zeigte, die Aufschluss darüber gab, welche Nation in der europäischen Wahrnehmung am meisten zum Sieg gegen den Hitlerfaschismus beigetragen hat.
Zuvor war von einigen US- und exilkubanischen Medien das Gerücht gestreut worden, dass Fidel Castro, angesichts seines langen Schweigens zu der historischen Wiederannäherung zwischen Kuba und den USA, entweder bereits gestorben oder schwer krank sei. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er im Januar 2014, als er sich mit dem venezolanischen Präsidenten Nicolá Maduro getroffen hatte.
Letzte Woche äußerte sich Castro dann erstmals in einem Brief an den Studierendenverband FEU zu der diplomatisch-politischen Annäherung zwischen den USA und Kuba:
Fidel Castro zu Annäherung USA-Kuba: Ich vertraue den Vereinigten Staaten nicht
"Ich traue der Politik der Vereinigten Staaten nicht und ich habe nicht ein Wort mit ihnen gewechselt, doch das bedeutet keineswegs, dass ich eine friedliche Lösung der Konflikte oder die Abwendung eines Krieges ablehne."
Die aktuelle kubanische Führung scheint die Einschätzung von Fidel Castro zu teilen. Josefina Vidal, die kubanischen Chef-Diplomatin bei den Verhandlungen mit den USA, machte deutlich, dass die USA erst ihre Unterstützung für politische Dissidenten verringern sollten, bevor eine Eröffnung einer US-Botschaft in Havanna in Betracht gezogen werden könne:
"Die Form in der US-Diplomaten derzeit agieren, sollte sich in der Art und Weise ändern, wie sie Elemente unterstützen, trainieren und finanzieren, die gegen die Interessen der Regierung des kubanischen Volkes tätig sind."
Erste Verhandlungsrunde USA-Kuba: Tausche Eröffnung von US-Botschaft gegen Streichung von Terrorliste