CDU droht griechischem Regierungschef Tsipras mit EU-Rausschmiss bei pro-russischer Haltung

Karl-Georg Wellmann, MdB der CDU und Vorsitzender der deutsch-ukrainischen Parlamentarier-Gruppe, hat den neuen griechischen Regierungschef Alexis Tsipras scharf angegriffen und davor gewarnt, in der Auseinandersetzung mit Russland zum "Abweichler" zu werden: "Die EU kennt keine Zwangsmitgliedschaft. An Griechenland wird jedenfalls die gemeinsame Russland-Politik der westlichen Staatengemeinschaft nicht scheitern".
Wellmann machte in einem Gespräch mit dem Handelsblatt klar, dass in der Debatte um neue Sanktionen gegen Russland eine Moskau-freundliche Politik Athens die ohnehin angespannten Beziehungen zu Brüssel drastisch verschlechtern könnte. Dabei agierte er in lehrerhafter und wilhelminischer Pose, als er Athen mit den Worten zu belehren versuchte: "Tsipras sollte im eigenen Interesse mit seinem Wahlkampfgetöse aufhören und zur Vernunft kommen." Das Vorstandsmitglied des Deutsch-Ukrainischen Forums beharrte zudem darauf, dass Athen nicht vergessen dürfe, dass Griechenland die Unterstützung der EU "bitter nötig" habe und fügte hinzu: "Wenn er auf diese Unterstützung keinen Wert mehr legt, sollte er dies offen sagen. Die EU kennt keine Zwangsmitgliedschaft. An Griechenland wird jedenfalls die gemeinsame Russland-Politik der westlichen Staatengemeinschaft nicht scheitern." Auch wenn es vielen nicht gefallen mag: Die neu gewählte griechische Regierung zeigt bereits wenige Tage nach ihrem Amtsantritt, dass sie nicht länger gewillt ist, sich von der EU die innen- und außenpolitische Agenda diktieren zu lassen. Karl-Georg Wellmann ist Vorstandsmitglied des Deutsch-Ukrainischen Forums und der Transatlantic Leadership Academy (TLA), die sich für den Ausbau der transatlantischen Zusammenarbeit unter politischen Entscheidungsträgern zwischen den USA und Europa einsetzt. Darüber hinaus engagiert er sich als Mitglied des Advisory Boards bei Young Transatlantic Conservative Alliance.