Wirtschaft

Verbandschef warnt vor Inflation: Halbe Million britische Kleinunternehmen kurz vor Pleite

Die Inflation stellt nicht nur die Verbraucher vor große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Auch kleine und mittelständische Unternehmen sind hart getroffen. Viele hätten nur noch für wenige Wochen Reserven, so der Verbandspräsident britischer Kleinunternehmen.
Verbandschef warnt vor Inflation: Halbe Million britische Kleinunternehmen kurz vor PleiteQuelle: www.globallookpress.com © bildagentur münchen/imageBROKER.com

Der Vorsitzende des britischen Verbandes kleiner Unternehmen (FSB) Martin McTague hat gewarnt, dass etwa 500.000 kleine Unternehmen im Vereinigten Königreich innerhalb weniger Wochen bankrott gehen könnten, sollte nicht sofort ein Paket staatlicher Hilfen freigegeben werden. In der Sendung Today des Radiosenders BBC Radio 4 erklärte McTague:

"Wir haben kein Problem mit der Art und Weise, wie der (britische Premierminister) mit den Bedürfnissen der Verbraucher umgegangen ist." 

Dabei bezog er sich auf das jüngste Konjunkturpaket der britischen Regierung in Höhe von 15 Milliarden Pfund (17,5 Milliarden Euro). McTague warnte jedoch:

"Aber es gibt immer noch ein massives Problem mit kleinen Unternehmen. Sie müssen ihre Produktionspreise etwa doppelt so hoch wie die Inflationsrate ansetzen, und das ist eine tickende Zeitbombe. Es bleiben ihnen buchstäblich nur noch Wochen, bis ihnen das Geld ausgeht, und das bedeutet, dass Hunderttausende von Unternehmen und viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren werden."

McTague zitierte auch die jüngsten Zahlen des britischen Statistikamtes, aus denen hervorgeht, dass 40 Prozent – also in absoluten Zahlen rund zwei Millionen britische Kleinunternehmen – weniger als drei Monate an Barmitteln zur Verfügung haben, um ihre Geschäfte zu führen.

Dem FSB-Vorsitzenden zufolge befanden sich etwa 10 Prozent oder 200.000 dieser zwei Millionen in "ernsthaften Schwierigkeiten", während weitere 300.000 "nur noch Wochen übrig" hätten.

Im April erreichte die Verbraucherpreisinflation im Vereinigten Königreich neun Prozent und damit den höchsten Stand seit 1982. Hauptverantwortlich dafür sind die steigenden Energierechnungen und die rapide zunehmenden Kosten für Gas und Lebensmittel. Die britische Zentralbank geht davon aus, dass die Inflation im Laufe dieses Jahres einen Höchststand von zehn Prozent erreichen wird.

Auch die Unternehmen haben mit steigenden Kosten zu kämpfen, da die Betriebsmittelkosten im vergangenen Jahr um 18,6 Prozent gestiegen sind, was einen historischen Höchststand darstellt. Die Unternehmen waren gezwungen, ihre Preise zu erhöhen, was ebenfalls zum Inflationsdruck beigetragen hat.

Laut Barclays' KMU-Barometer sind fast drei Viertel der kleinen und mittleren britischen Unternehmen besorgt über die langfristigen Auswirkungen der Lebenshaltungskostenkrise, der steigenden Energierechnungen und der zunehmenden Inflation.

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