Schweiz

Rücktritt bei Schweizer SVP: Marco Chiesa gibt Präsidium überraschend ab

Der Deutschschweizer Marcel Dettling gilt als vielversprechender Favorit für das Amt des Präsidenten der Schweizerischen Volkspartei und wird von den Schweizer Medien bejubelt. Der SVP-Nationalrat erwägt ernsthaft, die Nachfolge von Marco Chiesa anzutreten.
Rücktritt bei Schweizer SVP: Marco Chiesa gibt Präsidium überraschend abQuelle: AFP © Fabrice Coffrini

Der bisherige SVP-Präsident, Marco Chiesa, tritt überraschend zurück. In einem Interview mit CH Media erläutert der 49-Jährige die Beweggründe für diesen Schritt. Die Übernahme eines führenden Amtes in der Schweizerischen Volkspartei (SVP) bedeutet stets eine Verpflichtung, wie es SVP-Doyen Christoph Blocher formulierte und was auch heute noch als Leitprinzip gilt. Marco Chiesa, einst ein wenig bekannter Tessiner Ständerat, erhielt 2020 den Auftrag, die Partei nach den enttäuschenden nationalen Wahlen 2019 wieder auf Kurs zu bringen.

Der damalige Rücktritt des Parteipräsidenten Albert Rösti, heute Bundesrat, hinterließ eine Lücke, die nur zögerlich gefüllt werden konnte. Wenige Kandidaten, darunter der Zürcher Nationalrat Alfred Heer, fanden Zustimmung bei Christoph Blocher. Schließlich fiel die Wahl auf Chiesa, der angeblich gute Beziehungen zu Blochers Tochter Magdalena Martullo pflegt. Seine Wahl überraschte viele.

Trotz geringer Bekanntheit in der Deutschschweiz hatte Chiesa im Tessin Erfolg und führte die SVP zu einem beeindruckenden drittbesten Ergebnis bei den Wahlen im Oktober 2023. Besonders in der Westschweiz präsentierte sich Chiesa stark, dank seiner perfekten Französischkenntnisse und regelmäßigen Auftritten in TV-Debatten. In der Deutschschweiz hingegen blieb seine Bilanz durchwachsen, da er weniger präsent war und oft unnahbar wirkte.

Trotz Erfolgen in der Westschweiz und im Tessin wurde in der Deutschschweiz vermehrt eine charismatische Führungspersönlichkeit vermisst. Das Parteipräsidium wurde auf verschiedene Schultern verteilt, doch die SVP agierte überraschend gut ohne einen ständig präsenten Parteipräsidenten. Dennoch geriet Chiesas Rolle in der Deutschschweiz zunehmend in die Kritik.

Marco Chiesa verkündete nun seinen Rücktritt als SVP-Präsident im März 2024 und betonte, dass sein Ziel erreicht wurde, die Wahlen zu gewinnen und die Politik sowie die Werte der SVP zu stärken. Die Partei nimmt seinen Abgang "mit großem Bedauern" zur Kenntnis, und die Findungskommission der SVP hat bereits ihre Arbeit aufgenommen.

In der Partei wurde der Wunsch nach einer charismatischen Persönlichkeit an der Spitze laut, vorzugsweise aus der Deutschschweiz. Als Favorit wird Marcel Dettling gehandelt, der als Wahlkampfleiter maßgeblich zum Erfolg der SVP in der Deutschschweiz beigetragen hat. Chiesa hob hervor, dass die SVP trotz des erreichten Erfolgs an vielen Orten noch Potenzial sehe.

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