Schweiz

Schweizer Forscher heilen gelähmte Mäuse mit Gentherapie

Ein Schweizer Forschungsteam hat gelähmte Mäuse mithilfe einer Gentherapie geheilt. Dafür wurden Neuronen dazu gebracht, über durchtrenntes Rückenmark zu wachsen. Doch bevor sich dieses Verfahren beim Menschen anwenden lässt, müssen noch einige Hürden genommen werden.
Schweizer Forscher heilen gelähmte Mäuse mit GentherapieQuelle: Legion-media.ru

Wie Forscher des Lausanner Forschungsinstituts Neurorestore in einer Studie berichten, konnten sie gelähmte Mäuse mithilfe einer Gentherapie heilen. Laut der im Fachblatt Science am Mittwoch publizierten Studie erlangten Mäuse mit vollständigen Rückenmarksverletzungen wieder die Fähigkeit zu gehen.

Dabei sollen sie ähnliche Gangmuster wie Mäuse gezeigt haben, die nach einer inkompletten Rückenmarksverletzung wieder laufen lernten. Bereits vor fünf Jahren gelang es den Forschern aus Lausanne, das Wachstum von Nervenzellen über komplett durchtrenntes Rückenmark anzuregen. "Entgegen unseren Erwartungen erlangte aber keines der Tiere die Fähigkeit, zu gehen", sagte Studienautor Mark Anderson von der Forschungsuniversität École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) in einem Video zur Studie.

Um herauszufinden, was die Gründe dafür sind, haben die Forschenden die Zellen von Mäusen untersucht, die nach einer inkompletten Rückenmarksverletzung wieder laufen lernten. Während bei einer vollständigen Durchtrennung des Rückenmarks keine Heilung einer Lähmung erfolgt, kann bei einer inkompletten Rückenmarksverletzung, bei der einige Nervenbahnen intakt bleiben, eine spontane Erholung der motorischen Funktionen einsetzen – sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen. Durch ihre Forschung identifizierten sie einen bestimmten Neuronentyp, der nachwachsen muss, damit Tiere die Fähigkeit zum Gehen zurückerlangen können, wie die Studie zeigt.

Diese Entdeckung bildete die Grundlage für die Entwicklung der neuen Gentherapie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktivierten Wachstumsprogramme in den identifizierten Neuronen in Mäusen, um deren Nervenfasern zu regenerieren. Ebenso regulierten sie spezifische Proteine hoch, um das Wachstum der Neuronen über das durchtrennte Rückenmark hinweg zu unterstützen, und verabreichten Leitmoleküle, um die regenerierenden Nervenfasern an den richtigen Ort zu lenken.

Die Forschenden haben laut der EPFL bereits damit begonnen, eine Technologie zu entwickeln, die eine Anwendung dieser Gentherapie bei Menschen ermöglichen soll. Bereits im Mai gelang einem Forschungsteam aus Lausanne ein Durchbruch in der Heilung von gelähmten Menschen. Mit einem Implantat im Gehirn und Elektroden im Rückenmark brachten sie einen Querschnittgelähmten wieder zum Gehen, wie sie im Fachblatt Nature berichteten.

Die Implantate im Rückenmark und am Gehirn kommunizierten dabei laut den Studienautoren über eine Art "digitale Brücke" miteinander. Eine Rückenmarksverletzung kann die Kommunikation zwischen dem Gehirn und dem Bereich des Rückenmarks, der das Gehen steuert, unterbrechen, was zu Lähmungen führt. Das sogenannte Brain-Spine-Interface (BSI) stellte diese Kommunikation wieder her.

Unabhängige Forscherinnen und Forscher warnten jedoch vor falschen Hoffnungen. "Wie immer bei solchen spektakulären Einzelberichten kann seriöserweise nicht auf eine Lösung für andere Betroffene geschlossen werden", sagte Winfried May von der Österreichischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik zu dieser Studie.

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