International

Chinesische Drohnenhersteller könnten Produktion in Russland aufnehmen

Chinesische Drohnenhersteller sind an der Eröffnung von Fabriken in Russland interessiert. Einige Experten meinen, dass sich eine Lokalisierung nur mit staatlicher Unterstützung lohnt, andere glauben, dass dadurch Probleme mit der Zertifizierung gelöst werden können.
Chinesische Drohnenhersteller könnten Produktion in Russland aufnehmenQuelle: Gettyimages.ru © Costfoto/NurPhoto

Chinesische Drohnenhersteller, die keine großen Unternehmen sind, führen Gespräche über die Eröffnung von Produktionslinien mit russischen Unternehmen, zitierte die Zeitung Kommersant Marktteilnehmer.

Experten des russischen Anbieters FLY DRONE sagten, dass es zwei Möglichkeiten gebe: "Entweder die Unternehmen errichten selbst Produktionslinien in Russland, oder es wird ein Joint Venture mit einheimischen Entwicklern gegründet." Über das Interesse von Unternehmen aus China an einer Produktion in Russland berichtete die russische Kartierungsagentur Geo INNOTER.

Zu den potenziellen Investoren gehören ZeroZero, Fimi und AEE. Die Mindestkosten für Drohnen dieser Unternehmen liegen bei 14.000 Rubel (mehr als 150 Euro), so die Quelle. Eine andere Quelle bestätigte Informationen über Verhandlungen zwischen mehreren russischen und chinesischen Unternehmen über die gemeinsame Produktion von "großformatigen landwirtschaftlichen Drohnen".

Nikolai Rjaschin, Hauptgeschäftsführer von Rusdronoport, einem russischen Drohnenhersteller, sagte, dass chinesische Hersteller aufgrund der geringen Größe des russischen Marktes nicht an einer Lokalisierung der Produktion interessiert seien. Er glaubt:

"Sie sind daran interessiert, ihre Produkte in mehrere Länder zu verkaufen, Massenproduktion zu betreiben und dadurch die Kosten für die Produkte zu senken. Es ist nur dann interessant in die Lokalisierung einzusteigen, wenn es einen großen garantierten Auftrag gibt."

In Russland hergestellte Drohnen werden mehr kosten als in China produzierte, so eine weitere Quelle. Diese bestätigte auch, dass chinesische Unternehmen nur einen geringen Anteil an den Verkäufen in Russland hätten. Witali Mankewitsch, Vorsitzender der Russisch-Asiatischen Union der Industriellen und Unternehmer, schätzt den russischen Markt jedoch als schnell wachsend ein und äußerte sich zuversichtlich, dass DJI und andere große chinesische Marken sich nicht an der Lokalisierung beteiligen würden, um keine westlichen Kunden zu verlieren, während kleinere Firmen die Möglichkeit prüfen würden. Er fügte hinzu:

"Die Herstellung in Russland könnte für einen chinesischen Hersteller ein Wettbewerbsvorteil sein, vor allem, wenn er unter das staatliche Förderprogramm fällt."

Einer anderen Quelle zufolge sind chinesische Unternehmen aufgrund von Zertifizierungsproblemen interessiert, da der russische Föderale Dienst für technische und Exportkontrolle (FSTEC) "die Zertifizierung von importierten Drohnen eingeschränkt hat, weil sie auf denselben Frequenzen arbeiten wie Geräte des Ministeriums für Notfälle, des Innenministeriums und so weiter". In der Zwischenzeit hat die dem russischen Ministerium für digitale Wirtschaft unterstellte staatliche Kommission für Funkfrequenzen im April Frequenzen im Frequenzband 5,03 bis 5,09 Gigahertz zur Steuerung von Drohnen zugewiesen.

Chinesische Drohnen arbeiten auf den Wi-Fi-Frequenzen 2,3 bis 2,5 Gigahertz und 5,7 bis 5,8 Gigahertz. Solche Geräte müssen bei der Zollabfertigung vom FSB und der FSTEC zertifiziert oder notifiziert werden, was sich als schwierig erweisen könnte. Dies gilt allerdings nur für neue Modelle, da alle Zertifikate für alte Modelle schon vor langer Zeit erteilt wurden. Nach Angaben von Rusdronoport greift die FSTEC nicht in die Importe ein, sondern verbietet lediglich die Nutzung des 5,8-Gigahertz-Frequenzbereichs zur Drohnensteuerung.

Im Juni hat das russische Ministerium für Industrie und Handel Änderungen zur Diskussion gestellt, die festlegen sollen, welche Drohnen als russisch gelten. Das Dokument führt ein Punktesystem zur Bewertung der Lokalisierung von Drohnen ein. Hersteller müssen je nach Art und Gewicht der Drohne mindestens 400 bis 800 Punkte erreichen, damit ihre Produkte als russisch gelten. Die meisten Punkte (jeweils 300) werden für die Herstellung oder Verwendung russischer Triebwerke, bordseitiger Flugsteuerungssysteme und Software vergeben. Die anderen Elemente – Rahmen, Fahrwerk und ähnliches – werden niedriger bewertet. Diejenigen Hersteller, deren Produkte als russisch anerkannt werden, haben Zugang zu Subventionen, staatlichen Aufträgen und staatlicher Unterstützung.

Mehr zum ThemaRussische Kampfjets werden die Spielregeln im Nahen Osten verändern

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.