Deutschland

Wahlkampf in Bayern: Für Özdemir und Schulze (beide Grüne) Polizeischutz und Buhrufe im Festzelt

Im Oktober wird in Bayern gewählt. Ein Wahlkampfauftritt der Spitzenkandidatin der Grünen, Katharina Schulze, wurde von den Anwesenden mehrheitlich negativ gesehen und lautstark begleitet. Schulze wie auch der unterstützende Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigten sich wenig überraschend zufrieden mit ihrem Auftritt.

Theorie und Praxis widersprechen sich in der Wahrnehmung von Berufspolitikern oft in beeindruckendem Maße. So aktuell geschehen bei einem gemeinsamen Wahlkampfauftritt der bayerischen Spitzenkandidatin Katharina Schulze und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, beide von der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Am 8. Oktober 2023 wird in Bayern der nächste Landtag gewählt, daher müssen Politiker mal wieder Volksnähe simulieren. Der Auftritt von Schulze und Özdemir am Dienstag dieser Woche in einem voll besetzten Festzelt in Chieming (Kreis Traunstein) wurde zum exemplarischen Beispiel dafür, wie reale Stimmungen im Land von den Politikern bewusst negiert und konträr vermittelt werden.

So titelte und berichtete die Bild am Abend nach dem Ereignis:

"Tumulte bei Wahlkampfauftritt in Chieming – Polizei muss Grüne beschützen. Laut 'Bayerischer Rundfunk' war das Zelt mit 2.500 Zuschauern gefüllt – doch viele waren überhaupt keine Grünen-Fans. Im Gegenteil! Die Rede von Özdemir ging in Protesten unter. Im Publikum immer wieder zu hören: Buh-Rufe, Trillerpfeifen und 'Hau ab'-Chöre."

Beide Politiker seien "übel empfangen worden". Weiter heißt es in dem Bild-Artikel:

"Aus Sicherheitsgründen bildeten Polizeibeamte sogar eine Polizeikette zwischen Podium und Publikum."

Schulze hatte bei ihrer Rede in gefürchteter erhitzter Stimmung den Anwesenden zugerufen: "Zu einer Diskussionskultur gehört, dass man einander zuhört". Des Weiteren rief sie von permanenten Pfiffen begleitet in den Saal:

"Wir Grüne sehen uns als die Verfassungsschützer. Wir wollen unsere Sicherheit vor Ort stärken und die Zivilgesellschaft, weil wir davon überzeugt sind, dass anstatt Kulturkampf, eine gute Diskussionskultur das ist, was unser Land voranbringt."

Überdies warnte sie vor "Demokratiefeinden von verschiedensten Seiten, aus dem Ausland und aus dem Inland", die "unsere Gesellschaft und Demokratie schwächen" wollen:

Schulze veröffentlichte dann anscheinend mehr als zufrieden ihre Wahrnehmung von der Veranstaltung auf X, ehemals Twitter:

Kein Wort oder Hinweis auf die Tumulte vor der Bühne. Einen Tag später erfolgte dann doch noch eine Kommentierung ihrerseits zu den Ereignissen, nachdem der Bayerische Rundfunk (BR) getitelt hatte: "'Noch nie erlebt': Entsetzen über Störer bei Grünen-Kundgebung". Schulze postete auf X:

"Ich mache mir Sorgen um die politische Kultur in Bayern. Gerne hart in der Sache debattieren – aber mit Anstand und Respekt. Vielen Dank an die Polizei für ihre gute Arbeit!"

Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir reagierte während seiner Rede bemüht moderat, um dabei ein Gesprächsangebot zu machen:

"Man muss nicht unserer Meinung sein. Das ist das Schöne an Deutschland, das ist das Schöne an Demokratie. Sie lassen mich jetzt reden, und nach der Rede bleibe ich hier. Ich gehe nicht sofort weg und biete an, dass wir gerne unten zusammen reden können."

Der BR-Artikel ergänzte den Hinweis: "Der Lärm im Zelt aber hält an." Özdemir reagierte einen Tag später auf X mit dem Hinweis.

"Ich wurde gefragt, ob mir nahegeht, dass gestern im Festzelt manche (vergeblich) mit Pfeifen meine Rede verhindern wollten - Nein! Nur bitte verklärt die paar Störer nicht als Bauernprotest. Das haben die Bäuerinnen & Bauern nicht verdient, das war es nicht."

Nutzer von X reagierten mehrheitlich bezogen auf die grüne Spitzenkandidatin Schulze und ihre unrühmliche Rolle in der Corona-Krise. Schulze war vehemente Befürworterin der Impfpflicht gewesen und forderte nachdrücklich die 2/3-G-Regelung in der Öffentlichkeit:

Ein unter dem Pseudonym "Don Alphonso" publizierender Journalist der Welt kommentierte kurz und knapp, Bezug nehmend auf das X-Posting Schulzes vom 2. August: "Landtagswahlkampf in der bayerischen Provinz: Frau Schulze bringt ein Foto von ihrem Auftritt. Fotos schweigen und geben nicht das Pfeifkonzert und die Grünen-Raus-Rufe wieder". Schulze gab dann dem BR ehrlicher zu Protokoll: 

"Auch am Tag danach bin ich immer noch schockiert über die Art der Auseinandersetzung. Ich habe ja schon öfter im Bierzelt gesprochen. Aber so eine Stimmung und vor allem auch so einen massiven Polizeischutz habe ich noch nie erlebt."

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