Deutschland

"Kopf ins Tiefkühlregal stecken" – Melnyk teilt gegen Sachsens Premier Kretschmer aus

Der inzwischen abberufene ukrainische Botschafter Melnyk teilt erneut gegen deutsche Politiker aus. Dem sächsischen Landeschef Kretschmer riet er nun, seinen "Kopf ins Tiefkühlregal" zu "stecken". Melnyk reagierte damit auf Kretschmers Aussage, man müsse "den Ukraine-Krieg einfrieren".
"Kopf ins Tiefkühlregal stecken" – Melnyk teilt gegen Sachsens Premier Kretschmer ausQuelle: www.globallookpress.com © Kay Nietfeld / dpa

Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete er als "beleidigte Leberwurst", prominente Deutsche, die jüngst in einem offenen Brief gefordert hatten, den Ukraine-Konflikt durch Verhandlungen zu beenden, nannte er einen "Haufen pseudo-intellektueller Versager", nun teilte er gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer aus. Der inzwischen abberufene ukrainische Botschafter in Berlin, Andrei Melnyk, schrieb an den sächsischen Landeschef gerichtet, dass die Ukrainer dafür eintreten würden, "dass Sie Ihren Kopf in ein Tiefkühlregal stecken, um Ihre heißen Russland-Fantasien einzufrieren".

Die Aussagen des 46-Jährigen, der aus Lwiw in der Westukraine stammt, kamen als Reaktion auf Kretschmers Äußerungen, dass er die Beziehungen zu Russland aufrechterhalten wolle und man dafür eintreten müsse, "dass dieser Krieg eingefroren wird". Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hatte der sächsische Ministerpräsident gesagt: 

"Wir brauchen jetzt schnellstmöglich Verhandlungen, der Krieg muss eingefroren werden."

Der CDU-Politiker ergänzte, dass dies "weder eine Niederlage noch Frieden" bedeute, aber es könne laut Kretschmer Deutschland und Europa Zeit verschaffen, die demnach jahrzehntelang sträflich vernachlässigte Verteidigungsfähigkeit zu stärken und energetisch unabhängig von Russland zu werden. Zudem forderte er, dass Deutschland, Frankreich sowie die Vereinigten Staaten eine Vermittlerrolle einnehmen.

Doch Melnyk, der jüngst abberufen wurde und laut einem FAZ-Bericht in den kommenden Wochen Deutschland verlassen haben wird, sah in Kretschmers Aussagen "Anbiederung an Kriegsverbrecher Putin", die "ekelerregend" sei.

Seit dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine ist Melnyk zu einem der häufigsten Gäste in den deutschen Talkshows aufgerückt. Kaum ein Tag verging, an dem er nicht Kampfpanzer und Luftabwehrgeschütze für die Ukraine forderte und der Regierung in Berlin Zögern und Zaudern vorwarf.

Zuletzt sorgte er für scharfe Kritik in der Öffentlichkeit, als er in einem Interview den Anführer der ukrainischen Nationalisten von OUN und Nazi-Kollaborateur, Stepan Bandera, gegen alle Vorwürfe verteidigt hatte.

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