Deutschland

Spahn: "Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur"

Nach zahlreichen Dementis kommen sie nun doch: die Privilegien für Geimpfte. Gesundheitsminister Spahn kündigt an, in den nächsten Wochen eine entsprechende Regelung "in die Praxis" zu bringen. Konkret: Geimpfte müssen keine negativen Tests vorweisen und auch nicht mehr in Quarantäne.
Spahn: "Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur"Quelle: www.globallookpress.com © Sean Gallup / Keystone Press Agency

Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, kann nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in den nächsten Wochen bestimmte Freiheiten zurückbekommen. Gegenüber der Bild-Zeitung äußerte der CDU-Politiker:

"Wer geimpft ist, kann ohne weiteren Test ins Geschäft oder zum Friseur."

Außerdem betont Spahn, dass nach einer Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) "vollständig Geimpfte auch nicht mehr in Quarantäne" müssten. Damit hat der Gesundheitsminister vor allem die Möglichkeiten von Urlaubern im Blick – etwa hinsichtlich des Pfingst- oder Sommerurlaubs.

Spahn plant, die veränderte Regelung "zeitnah in Gesprächen mit den Ländern in die Praxis" zu bringen. Eine Umsetzung könnte in den nächsten Wochen erfolgen. Dem Bundesgesundheitsministerium liegt ein RKI-Bericht vor, der von der Ministerpräsidentenkonferenz in Auftrag gegeben wurde. Dieser Bericht soll laut der Deutschen Presse-Agentur folgenden Passus enthalten:

"Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden, spätestens zum Zeitpunkt ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen."

Gesundheitsminister Spahn fasst in seinen Worten zusammen:

"Wer vollständig geimpft wurde, kann also in Zukunft wie jemand behandelt werden, der negativ getestet wurde."

Haben bereits "alle eine Chance zur Impfung"?

Im Dezember 2020 titelte die Tagesschau: "Spahn gegen Sonderrechte für Geimpfte". Spahn sagte zu dem Zeitpunkt wörtlich:

"Keiner sollte Sonderrechte einfordern, bis alle die Chance zur Impfung hatten. […] Viele warten solidarisch, damit einige als Erste geimpft werden können. Und die Noch-Nicht-Geimpften erwarten umgekehrt, dass sich die Geimpften solidarisch gedulden."

Nach dieser Argumentation wäre zu fragen, wann "alle die Chance zur Impfung hatten"? Auf der Homepage des Bundesgesundheitsministeriums ist zu lesen:

"Wann kann sich jeder, der möchte, impfen lassen? Nach jetzigem Kenntnisstand und wenn noch weitere Impfstoffe zugelassen werden, gehen wir davon aus, dass im Sommer jedem in Deutschland ein Impfangebot gemacht werden kann."

Ab der kommenden Woche sollen auch die Hausärzte mit den Corona-Impfungen beginnen – die derzeitige Priorisierung und Impfreihenfolge soll aber zunächst noch beibehalten werden.

Ebenfalls im Dezember sprach sich der SPD-Politiker Karl Lauterbach gegen Privilegien für Geimpfte aus: Solche Privilegien wären "weder kontrollierbar noch gut zu rechtfertigen". Deutlich äußerte sich auch Bundesinnenminister Horst Seehofer zu dem Zeitpunkt:

"Eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften kommt einer Impfpflicht gleich. Ich bin aber gegen einen Impfzwang."

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