Gesellschaft

Nach Kuss-Eklat bei WM: Mutter des Verbandspräsidenten kündigt Hungerstreik an

Die Debatte um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales, der eine Spielerin bei der Siegerehrung der Frauen-WM auf den Mund geküsst hat, zieht weite Kreise. Während seine Mutter aus Protest einen Hungerstreik ankündigte, zog Außenministerin Baerbock einen schrägen Vergleich.
Nach Kuss-Eklat bei WM: Mutter des Verbandspräsidenten kündigt Hungerstreik anQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Noe Llamas / SPP

Nach dem Sieg des spanischen Teams bei der Fußball-Weltmeisterschaft küsste Verbandspräsident Luis Rubiales die Nationalspielerin Jennifer Hermoso auf die Lippen und hielt Hermosos Kopf vor den Augen eines Millionen-Publikums mit beiden Händen fest. Der Vorfall ereignete sich während der Medaillenzeremonie vergangenen Sonntag in Sydney, Australien.

Der Kuss, der von vielen als eine Form des sexuellen Missbrauchs interpretiert wurde, sorgte für heftige Kritik. Die FIFA suspendierte Rubiales vorläufig für 90 Tage, nachdem er sich geweigert hatte, freiwillig zurückzutreten.

Ángeles Béjar, die Mutter des Verbandspräsidenten, trat zur Unterstützung ihres Sohnes in einen Hungerstreik. Wie die Zeitung Independent berichtete, wolle die Frau "Tag und Nacht" hungern, bis eine Lösung für das Problem der "blutigen und unmenschlichen Verfolgung" ihres Sohnes gefunden werde. Als Ort für den Hungerstreik wählte sie eine Kirche in der südspanischen Stadt Motril.

Auch von seiner Cousine bekam der 46-Jährige Unterstützung. Sie forderte Hermoso auf, "die Wahrheit zu sagen" und beschrieb Rubiales als "wunderschönen Menschen". Die gesamte Familie habe unter den Geschehnissen sehr gelitten.

Rubiales besteht darauf, dass der Kuss auf Gegenseitigkeit beruhte. Er sei spontan, allerdings mit Hermosos Zustimmung passiert. Er habe die Athletin vorher gefragt, ob er sie küssen dürfe, woraufhin sie zustimmte. Allerdings erwiderte die 33-Jährige, sie habe dem Kuss nicht zugestimmt. Sie betrachte sich als Opfer unangemessener sexueller Handlungen. Die Staatsanwaltschaft in Spanien erklärte, sie werde untersuchen, ob es sich bei dem Vorfall um einen "sexuellen Übergriff" handeln könnte.

Zahlreiche Fußballspieler und internationale Sportverbände kommentieren den Vorfall. Einige legen Rubiales nahe, freiwillig zurückzutreten. 80 spanische Spielerinnen, darunter die gesamte Damenmannschaft, kündigten an, die Spiele der Nationalmannschaft zu boykottieren, bis die Führung des Verbandes gewechselt wird. UN-Generalsekretär António Guterres teilte mit, er bedauere es, dass es im Sport immer noch Sexismus gebe. "Wir hoffen, dass die spanischen Behörden diesen Fall so handhaben, dass die Rechte aller Sportlerinnen dabei respektiert werden", ließ er über seinen Sprecher mitteilen.

Außenministerin Annalena Baerbock zog einen Vergleich zum WM-Titel der DFB-Auswahl 2014: "Man muss sich nur mal vorstellen, Angela Merkel hätte 2014 Philipp Lahm so geküsst, da wäre die Hölle los gewesen beziehungsweise das ist einfach unvorstellbar und sagt damit alles", fügte sie hinzu. "Auch über diejenigen, die das jetzt als irgendwie normal hinstellen wollen."

Der spanische Fußballverband RFEF forderte den 46-Jährigen zum sofortigen Rücktritt auf. Nach den jüngsten Ereignissen, die dem Ruf des spanischen Fußballs schwer geschadet haben, müsse Rubiales zurücktreten, teilte der Verband am Montag mit. 

Mehr zum ThemaEstnische Premierministerin Kallas: Wusste nichts über Geschäfte meines Mannes in Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.