Europa

Podoljaka: "Oberst Nebel" als Russlands neuer Verbündeter im Kampf um Awdejewka

Russische Einheiten rücken vor – auch bei Awdejewka im Frontabschnitt Donbass. Dabei kam ihnen nun offenbar das Wetter zu Hilfe. Bei dichtem Nebel gelang ihnen nun ein Vormarsch von anderthalb Kilometern. Das und mehr erklärt Juri Podoljaka in seiner neuesten Analyse.

Russlands Militär wird seit Jahrhunderten vorgeworfen, es sei nur dann effektiv, wenn es gewohntes Wetter auf seiner Seite habe. "General Winter" wird in diesem Zusammenhang mit Vorliebe erwähnt. Im Ukraine-Krieg kam bereits die "Schildmaid Schlamm" hinzu (sie könnte sich übrigens bald ebenfalls zu Wort melden) – doch vorerst könnte man glatt erwarten, dass im Namen von Kiews Militär eine neue Ausrede für dessen Versagen erfunden wird: Sie könnte sich "Oberst Nebel" oder so ähnlich schimpfen.

Ja, sagen Sie doch einmal selbst, womit lässt sich sonst erklären, dass die russischen Einheiten bei Awdejewka am Frontabschnitt Donbass einen sehr dichten Nebelfall zum Vorrücken um eineinhalb Kilometer sowie zur Befestigung jüngst eroberter Stellungen ausnutzen konnte – während ukrainischen Truppen ähnlich dichter Nebel westlich von Rabotino am Frontabschnitt Saporoschje bei ihrer Offensivaktion einen wesentlich geringeren Erfolg bescherte?

Sehen und hören Sie mehr in der Analyse der Frontlage im Ukraine-Krieg zum 27. Oktober 2023 von Juri Podoljaka.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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