Europa

Medienbericht: Millionen britischer Familien nutzen Kredite, um grundlegende Rechnungen zu bezahlen

Einem Medienbericht zufolge nehmen Millionen britischer Familien Kredite auf, um ihre Grundausgaben zu decken. Dies haben bisher 2,3 Millionen einkommensschwache Familien getan. Diesbezüglich soll Großbritannien in eine gefährliche neue Phase der Kostenkrise eintreten.
Medienbericht: Millionen britischer Familien nutzen Kredite, um grundlegende Rechnungen zu bezahlenQuelle: Gettyimages.ru © Christopher Furlong/Getty Images

Wegen der Verschärfung der durch hohe Lebenshaltungskosten bedingten Krise nehmen Millionen von britischen Familien Kredite auf, um grundlegende Ausgaben zu bestreiten. Dies berichtete die britische Zeitung The Guardian unter Berufung auf Daten der Joseph Rowntree Foundation (JRF).

Dort heißt es, dass Großbritannien in eine gefährliche neue Phase der Kostenkrise eintrete. Nach Angaben der JRF nahmen 2,3 Millionen einkommensschwache Familien in der Krise Darlehen oder Kredite auf, um lebensnotwendige Rechnungen zu bezahlen. Dem Bericht zufolge haben fast sechs Millionen einkommensschwache Familien ungesicherte Schulden wie Kreditkartenbelastungen, Überziehungen und Privatkredite von Banken, Kreditgenossenschaften und Geldverleihern. Im Mai beliefen sich ihre Schulden auf insgesamt 14,2 Milliarden britische Pfund (16,6 Milliarden Euro), während die Zinsen für diese Schulden 3,9 Milliarden britische Pfund (4,5 Milliarden Euro) betrugen, was etwa 675 britische Pfund (785 Euro) pro Jahr und Familie entspricht.

Der Bericht legte ferner offen, dass die Inanspruchnahme von Krediten zur Begleichung von Rechnungen die Haushalte nicht davor bewahrt, mit ihren Zahlungen in Verzug zu geraten. Drei Viertel der Betroffenen melden überfällige Schulden für mindestens eine der im Haushalt anfallenden Rechnungen oder Kreditverpflichtungen an, 44 Prozent hadern sogar mit drei oder mehr Rechnungen. Zudem gaben 2,8 Millionen einkommensschwache Haushalte an, dass ihnen zwischen Mai 2021 und Mai 2023 ein Kredit verweigert worden sei.

Dabei trete die Kostenkrise "in eine gefährliche neue Phase ein", erklärte Rachelle Earwaker, eine leitende Ökonomin der JRF. Die Zeitung zitierte sie:

"Selbst auf dem offensichtlichen Höhepunkt des wirtschaftlichen Leidens sind Millionen einkommensschwacher Familien weiterhin auf den Rettungsanker eines ungesicherten Kredits angewiesen, um zu verhindern, dass sie noch tiefer in eine schwere materielle Notlage geraten. Da die Zinssätze jedoch weiter steigen, bleibt unklar, wie lange dies noch andauern kann."

Earwaker fügte hinzu, dass das Land vor "einer zweiten Welle dieser Krise" stehen könnte, "wenn Millionen Menschen angesichts steigender Zinssätze darum kämpfen, ihre Kredite aufrechtzuerhalten".

Die Wirtschaftswissenschaftlerin wies darauf hin, dass "die Fragilität der gegenwärtigen Situation die politischen Entscheidungsträger überall beschäftigen sollte", aber im Gegenteil, sie laufe Gefahr, übersehen zu werden. Während die steigenden Hypothekenkosten die nationale Diskussion dominierten, sollte auch die Verfügbarkeit kurzfristiger Kredite ein Faktor sein.

Steigende Zinsen und steigende Lebenshaltungskosten haben sich negativ auf britische Haushalte ausgewirkt und Millionen von Haushalten gezwungen, ihre Ausgaben zu senken. Unterdessen hatte die Bank of England Anfang des Jahres gewarnt, dass britische Haushalte und Unternehmen erkennen müssen, dass sie ärmer geworden seien, und aufhören müssten, Lohnerhöhungen zu fordern.

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