Europa

Russland gibt grünes Licht für Kredit für Kernkraftwerk in EU-Land

Das Geld wird dazu dienen, das Atomkraftwerk Paks zu erweitern, das gegenwärtig etwa die Hälfte des ungarischen Stroms erzeugt. Die ungarische Regierung will damit die dort erzeugte Strommenge verdoppeln. Auch in anderen Ländern ist die russische Firma Rosatom aktiv.
Russland gibt grünes Licht für Kredit für Kernkraftwerk in EU-Land© Rosatom

Die russische Regierung hat einem staatlichen Kredit zugestimmt, der die Konstruktion zweier weiterer Reaktoren für das ungarische Kernkraftwerk Paks, als Paks-2 Projekt bekannt, finanzieren soll. Das geht aus einem Dekret hervor, das am Samstag auf dem offiziellen Regierungsportal für rechtliche Informationen veröffentlicht wurde.

Nach diesem Dekret hat Moskau zugesichert, für das Projekt, das Mitte 2024 beginnen soll, bis zu zehn Milliarden Euro bereitzustellen. Der Kredit soll das Projekt, dessen Gesamtkosten auf 12,5 Milliarden geschätzt werden, zu großen Teilen finanzieren.

Der Kredit ist dem Dekret zufolge von Steuern befreit und wird ohne "Kommissionen, Einschränkungen, Abzüge, Ausnahmen oder kompensatorische Einbehaltungen" ausgezahlt.

Paks ist Ungarns einziges Kernkraftwerk. Nach dem im Jahr 2014 unterzeichneten Vertrag wird das russische staatliche Kernkraftunternehmen Rosatom die Einheiten 5 und 6 des Kraftwerks errichten, die eine Kapazität von je 1,2 Gigawatt haben werden. Die vier vorhandenen Reaktoren von Paks wurden zwischen 1982 und 1987 in Betrieb genommen und erzeugen etwa die Hälfte des ungarischen Stroms. Mit den neuen, modernen Kernreaktoren erwartet die Regierung, die Stromerzeugung des Kraftwerks zu verdoppeln.

Das Projekt Paks-2 litt unter langen Verzögerungen, aber Budapest hat die Lizenz für die Errichtung der Kraftwerkseinheiten durch Rosatom bereits erteilt. Kürzlich wurde außerdem eine Erweiterung des Vertrags mit Russland genehmigt und eine Projektmanagementgesellschaft integriert, um den Bauprozess zu beschleunigen.

Russlands Nuklearsektor ist bisher nicht von den westlichen Sanktionen der EU betroffen, die mit der Ukraine begründet werden, und Ungarn hat wiederholt erklärt, dass es gegen jeden Versuch, derartige Beschränkungen zu verhängen, sein Veto einlegen würde.

Rosatom ist für 20 der 53 Kernreaktoren weltweit verantwortlich, die Mitte 2022 im Bau waren, und hat jüngst erst das erste türkische Kernkraftwerk in Akkuyu fertiggestellt. Russland liefert zudem Brennstäbe an mehrere Kernreaktoren in Indien und China, und errichtet das erste Atomkraftwerk in Bangladesh.

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