Nahost

Hisbollah: Alle Optionen auf dem Tisch, um Israel von Plünderung libanesischer Ressourcen abzuhalten

Die Hisbollah im Libanon droht Israel mit Angriffen, sollte das Land an der Ausbeutung des vom Libanon beanspruchten "Karisch"-Gasfeldes im Mittelmeer festhalten. In den sozialen Medien machen derweil Videos von Hisbollah-Anhängern die Runde, in denen mit der Versenkung des britischen Gasförderschiffs vor Israel gedroht wird.
Hisbollah: Alle Optionen auf dem Tisch, um Israel von Plünderung libanesischer Ressourcen abzuhaltenQuelle: AFP © Suez Canal Authority

Die Hisbollah im Libanon droht Israel mit Angriffen, um die illegale Förderung von Gas in vom Libanon beanspruchten Seegebieten zu verhindern. Die Hisbollah-Bewegung habe keine Angst vor einem Krieg, warnte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Die Hisbollah sei in der Lage, die Ausbeutung des Gasfelds "Karisch" durch Israel abzuwenden. 

"Der Widerstand kann angesichts der Plünderung der libanesischen Ressourcen nicht schweigen. Die wesentliche Pflicht des Widerstands besteht darin, das Land, die Gewässer, das Öl, das Gas und die Würde des Libanon zu schützen", sagte Nasrallah und fügte hinzu: "Alle Optionen für den Widerstand liegen auf dem Tisch." 

Israel werde das Bohrschiff nicht schützen können, erklärte Nasrallah. Er bezog sich dabei auf ein vor der Küste liegendes Schiff des in London ansässigen britisch-griechischen Unternehmens Energean. Die für Israel arbeitende Firma teilte mit, die Schwimmende Produktions- und Lagereinheit (FPSO) solle im dritten Quartal mit der Förderung beginnen.

In den sozialen Medien machen derzeit Videos von Hisbollah-Anhängern die Runde, in denen mit der Versenkung des britischen Gasförderschiffs vor Israels Küste durch Drohnenangriffe gedroht wird. Das Schiff des Unternehmens Energean erreichte kürzlich das Karisch-Gasfeld, um dort mit der Erdgasförderung zu beginnen. Es wird von der israelischen Marine beschützt, seitdem es den Suezkanal verlassen hatte.

Die libanesischen Unternehmen, die den Weg geebnet hätten, die Ausbeutung von Vorkommen im Mittelmeergebiet einzuleiten, "wurden von den USA und Israel bedroht", sagte Nasrallah und warnte davor, dass Washington und Tel Aviv einen großen Teil des ressourcenreichen Gebiets plündern wollten. Die USA wandten den sogenannten "Caesar Act" gegen den Libanon an, obwohl dies nicht offiziell angekündigt worden sei, warnte der Hisbollah-Chef.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump unterzeichnete im Dezember 2019 den "Caesar Syria Civilian Protection Act", also das sogenannte "Caesar-Gesetz zum Schutz der syrischen Zivilisten". Mit der harten Sanktionierung syrischer Institutionen und Einzelpersonen wollen die USA seither ganz gezielt die Zusammenarbeit zwischen Syrien und dessen Verbündeten beim Wiederaufbau des Landes verhindern und insbesondere die Regierung von Baschar al-Assad in die Knie zwingen.

Israel veranstaltete kürzlich die größte Truppenübung seiner Geschichte. Die Marine hatte dabei den Auftrag, die Gasförderplattformen vor der Küste gegen Raketenangriffe zu schützen. Vier Wochen lang simulierte Israel einen Krieg in der Luft, an Land, zur See und an der Cyberfront. Die Luftwaffe übte zudem einen Angriff auf das Atomprogramm Irans. Der Libanon und Israel streiten über ihre Seegrenze und darum, wem welche Anteile aus den Gasvorkommen zustehen. Die EU hat im Zuge des Ukraine-Krieges Interesse an den israelischen Reserven gezeigt, selbst wenn die libanesische Souveränität über ihre Hoheitsgewässer aufs Spiel gesetzt würde. Der Westen will so schnell wie möglich unabhängig von Energie aus Russland werden. 

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